„„Impfen fürs Leben“ ist das Motto der Europäischen Impfwoche vom 22.04 bis zum 26.04.2014. Mit Impfungen kann man sich effektiv vor vielen Infektionskrankheiten schützen, in der Kindheit, in der Jugend, im Erwachsenenalter.
Die Impfquoten der Schulanfänger in Deutschland sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, aber bei den Standardimpfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Hepatitis B müssen die Impfquoten weiter verbessert werden. Problematisch sind vor allem die Masern-Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, auch die zu geringen Impfquoten für Influenza- und Pneumokokken-Schutzimpfung bei Älteren und chronisch Kranken. Die Impfquoten bei Schulanfängern im Jahr 2012 hat das RKI im Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht (Ausgabe 16/2014).“ (Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts zur Europäischen Impfwoche 2014).
In Deutschland kommt es vor allem wegen der Impfungen gegen „Kinderkrankheiten“ wie Masern und Polio immer wieder zu Diskussionen.
Der Begriff „Kinderkrankheiten“ hört sich scheinbar harmlos an.
Das ist ein Trugschluss!
Kinderkrankheiten sind die Krankheiten, an denen Kinder sterben können.
Oder Gesundheitsschäden für ihr restliches Leben.
Trotz steigender Impfquoten der Schulanfänger in Deutschland sollten die Quoten der Standardimpfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Hepatitis B noch weiter verbessert werden. „Problematisch sind vor allem die Masern-Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, auch die zu geringen Impfquoten für Influenza- und Pneumokokken-Schutzimpfung bei Älteren und chronisch Kranken“, meint Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts (Pressemitteilung RKI).
Als angehende Ärztinnen und Ärzte werden viele von Ihnen gelegentlich mit dem Thema „Impfen“ zu tun haben. „Eine wichtige Aufgabe des Arztes besteht darin, für einen ausreichenden Impfschutz der von ihm betreuten Patienten zu sorgen. Bedeutsam ist dabei, die Grundimmunisierung bei Säuglingen und Kleinkindern frühzeitig entsprechend den STIKO-Empfehlungen und ohne unnötige Verzögerungen zu beginnen sowie zeitgerecht abzuschließen. Nach der Grundimmunisierung stellen regelmäßige Auffrischimpfungen bis zum Lebensende sicher, dass der notwendige Impfschutz erhalten bleibt und – wenn indiziert – ein Impfschutz gegen weitere impfpräventable Infektionskrankheiten aufgebaut wird. Individuelle Fragen zu Impfungen sollten mit dem verantwortlichen Arzt im Rahmen der gesetzlichen Aufklärungspflicht besprochen werden.“ schreibt das RKI dazu. Dafür gibt die Ständige Impfkommission (STIKO) ständig aktualisierte Empfehlungen heraus.
In den letzten Jahren kommt es zunehmend zu „Impfskepsis“ und „Impfmüdigkeit“, was in Europa zu regelrechten Masernepidemien geführt hat. Die Auseinandersetzung wird mit harschen Worten geführt, beide Seiten sprechen von Körperverletzung. Vor allem Kinder- und Hausärzte müssen nicht oder schlecht informierten Patienten die Vorzüge der Impfungen erklären. Dabei tritt oft ein Kommunikations-Problem auf: Wenn Arzt der Ärztin sachlich wissenschaftliche Resultate erklären, ist das für manche Menschen schwierig zu verstehen. Wenn hingegen prominente Schauspielerinnen blumige Behauptungen über den angeblichen Zusammenhang zwischen Masernimpfung und Autismus aufstellen, prägt sich das offenbar viel besser ein: „Narratives Erzählen bleibt bei Patienten besser im Gedächtnis als die neutrale, emotionslose Sprache der Wissenschaft. Das ist eine wichtige Erkenntnis für werdende Ärzte: “Wissenschaftliche Artikel sind von sich aus leidenschaftslos und erzählen keine Geschichte”, schreiben Meisel und Karlawish in ihrem Kommentar “Wir sollten Geschichten dazu nutzen, Patienten verständlich zu machen, was wissenschaftlich bewiesen ist und was nicht.” meinen die Meisel und Karlawish, in ihrem Artikel “Narrative vs Evidence-Based Medicine—And, Not Or“ (Journal of the American Medical Association (JAMA. 2011;306(18):2022-2023. doi: 10.1001/jama.2011.1648).
Lesen Sie dazu mehr in „Narratives Erzählen für besseres Verständnis“ (Wie man Eltern von der Masernimpfung überzeugt).
Und den puls.-Beitrag zur Schluckimpfung gegen Kinderlähmung: „Nachruf Hilary Koprowski: Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist bitter”
Das Prinzip des Impfens ist übrigens nicht nur unter Menschen verbreitet, sondern auch unter Ameisen: “Ameisen impfen Ameisen”.