In dem Spiegel Online-Beitrag „Medizinstudenten als Dr. House: Wir finden raus, was Ihnen fehlt“
stellt sich ein spannendes Frankfurter Medizin-Projekt vor: Das Frankfurter Referenzzentrum für Seltene Erkrankungen.
Die Einrichtung beschäftigt dich mit Seltenen Krankheiten (orphan diseases) oder Patienten „ohne Diagnose“. Das Neue daran: Hier arbeiten Studierende!
Herr Prof. Wagner entwickelte die Idee, Studierende in das Projekt mit einzubinden, um die enorme Fülle der Patienten-Anfragen effizienter bearbeiten zu können. Er leitet mit einer Assistenzärztin das studentengeführte Zentrum.
Er meint, dass Studierende noch einen „ungetrübten Blick“ haben. Das heißt, sie sehen Patienten noch nicht aus der Perspektive einer fachärztlichen Disziplin heraus, sondern sind in Gedanken noch sehr offen. Und gerade bei diesen schwierigen Fällen kann das von großem Vorteil sein.
Und so bekommen viele Patienten dann zumindest eine Diagnose – auch wenn die Krankheit oft nicht heilbar.
So kam es zu dem Wahlpflichtkurs „FRZSE- Sehen was keiner sieht“.
Lesen Sie dazu auch das puls.-Interview mit Marcel Greco: FRZSE (Frankfurter Referenzzentrum für Seltene Erkrankungen).
Bessere Medizin durch bessere Zusammenarbeit!
Wer „an einer seltenen Krankheit leidet, läuft von Arzt zu Arzt und weiß dann doch nicht, was ihm fehlt. Experten und Patienten raten: Mediziner müssen besser zusammenarbeiten […]“. erklärt Herr Prof. Wagner im o. g. Interview.
Dass eine bessere Zusammenarbeit einen durchschlagenden medizinischen Fortschritt ausmachen kann, erzählte auch unser Forschungsdekan Herr Prof. Klingebiel kürzlich im Interview:
puls.: „Was genau hat den medizinischen Fortschritt damals ausgemacht? Waren es neue Medikamente oder Technologien?“
T. K.: „Krebs wurde damals heilbar durch die Kooperation auf breiter nationaler Ebene und den Aufbau von Klinik-Netzwerken in ganz Deutschland!
Therapien und Therapieerfolge wurden evidenzbasiert dokumentiert und kommuniziert, so dass alle auf diese Erfahrungen zurückgreifen konnten. Man beharrte nicht mehr darauf, auf der eigenen Station nach eigenen Vorstellungen zu behandeln, sondern versuchte die Optimierung der Therapie durch konsequente Kommunikation untereinander. In ganz Deutschland gab es Schwerpunkte für Krankheiten, in denen Spezialwissen vorhanden war. Krebserkrankungen bei Kindern gehören zu den seltenen Krankheiten, die kann man nur dann erfolgreich behandeln, wenn man sich zusammenschließt.
Das Behandlungsprinzip der Therapie-Optimierung durch nationale Protokolle hat in der pädiatrischen Onkologie den Durchbruch gebracht!“
Lesen Sie hier das ganze Interview mit Herrn Prof. Klingebiel.