Artikelformat

„PULS.“: Datenschutz und Nutzerdaten

Sie haben es möglicherweise schon bemerkt:
Wir haben unseren Zähler der Seitenaufrufe deaktiviert.

In der vergangenen Woche bekamen wir auf den Beitrag „PULS.“: “Facebook”, “Share”, “Like” – Datenschutzprobleme?“ folgenden Kommentar:
„Sie haben einen counter von appspot.com eingebunden. Dadurch wird meine IP-Adresse, der Zeitpunkt meines Zugriffes auf diese und auf jene Seite protokolliert usw. usf. Ein Besuch bei appspot.com zeigt, dass es sich um einen Dienst von Google handelt.
Sie verstehen: Google, Daten, USA, alles böse.
Wenn die schleswig-holsteiner Datenschutzfaschos mit Facebook fertig sind, das heißt mit dessen Nutzern, kommt Google dran bzw. dessen Nutzer, also auch Sie!
Ich werde dann das ULD darauf aufmerksam machen, dass Sie hier Nutzerdaten in die USA weiterleiten oder mir nicht die Möglichkeit zu geben, das zu beeinflussen oder zu verhindern.
Sie werden verstehen, Datenschutz dient auch Ihrer Sicherheit.“

Nach eingehender Analyse sind wir zu dem Entschluss gekommen, den Zähler zu deaktivieren.

Wofür Nutzerdaten analysieren?

„PULS.“ ist ein Online-Magazin, das vom Fachbereich Medizin über QSL-Mittel finanziert wird. Darum ist „PULS.“ dem Geldgeber, also dem Fachbereich und den Studierenden gegenüber Rechenschaft schuldig, welche Leistung für das Geld erbracht wurde. Das beinhaltet den Nachweis, dass „PULS.“ von der avisierten Zielgruppe gelesen wird. Diese Daten müssen wir vor der Verlängerung der Finanzierung in einer Evaluierung vorlegen. Auf dieser Datenbasis ist im vergangenen Jahr „PULS.“ für ein Jahr verlängert worden.

Nutzerdaten-Analyse versus Datenschutz

Wir hatten uns schnell gegen Google-Analytics entschieden, da hier kein Datenschutz, wie wir ihn uns vorstellen, gewährleistet war. Stattdessen haben wir uns für das Analyse-Tool Piwik entschieden. Piwik gibt uns die Antworten, die wir benötigen. Dabei werden die ip-Adressen so unvollständig gespeichert (die letzten Oktette werden genullt), dass eine individuelle Zuordnung unmöglich ist. Wir erfahren nur, aus welchem Land der Zugriff erfolgte.
Und das ist für uns definitiv interessant: Haben wir doch regelmäßig LeserInnen aus der Schweiz, den USA und England. Und noch ganz anderen Ländern. Nach einem Beitrag über unsere südkoreanischen Gaststudenten konnten wir z. B. eine ganze Reihe von Zugriffen aus Südkorea verzeichnen.
Eine weitergehende Identifikation unserer LeserInnen ist für uns nicht möglich.
Und das ist auch gut so.

Weitere Informationen über unsere Zielgruppe haben wir in einer freiwilligen, randomisierten Umfrage abgefragt. Seitdem wissen wir: 85,7 % unserer LeserInnen sind Studierende der Human- und Zahnmedizin der Goethe-Universität. Wir haben also unsere Hauptzielgruppe erreicht.
Für den schnellen Zugriff auf die stetig steigende Zahl der LeserInnen hatten wir zusätzlich den o. g.  Zähler in den Blog eingefügt.
Der war tatsächlich datenschutzrechtlich nicht unbedenklich und ist jetzt deaktiviert.

Bettina Wurche

Kommentare sind geschlossen.