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„PULS.“: “Facebook”, “Share”, “Like” – Datenschutzprobleme?

In der vergangenen Woche hatte die “PULS.”-Redaktion nach intensiver Diskussion die Anbindung von „PULS.“ an die Social Networks vollzogen. Heute sollte dazu folgender Begleitartikel online gehen:

Ab sofort haben wir auf „PULS.“ den „Gefällt mir“-Button installiert.
Im digitalen Neusprech heißt er natürlich nicht “Gefällt mir” sondern “Like”.
Wir hoffen, dass Sie trotzdem weiterhin den einen oder anderen Kommentar schreiben, mit persönlichen Anmerkungen und wertvollen Hinweisen für andere LeserInnen. Zur Erinnerung: Auf „PULS.“ können Sie anonym kommentieren. Alle Kommentare werden frei geschaltet. Nur Kommentare, die rassistisch, sexistisch, persönlich diffamierend oder sonst wie idiotisch sind, werden nicht frei gegeben.“

Facebook – Pfui?
Die entsprechenden Plug-ins waren gerade installiert, da bekamen wir durch eine Diskussion mit Kollegen der Abteilung Marketing und Kommunikation der Goethe-Uni  mit, dass zumindest Facebook gerade unter besonders starker Kritik der deutschen Datenschützer steht. Nach der empfohlenen Lektüre eines Beitrags „Streit um Facebooks “Like”-Button zieht Kreise“ von heise online, der  wichtigsten Instanz für die Online-Gemeinschaft, haben wir die gerade installierten Plug-ins sofort wieder entfernt.
In dem heise-Beitrag findet sich u. a. eine Stellungsnahme der Stiftung Warentest: „Welche Daten das soziale Netzwerk Facebook mit Applikationen wie dem “Like”-Button sammelt, erläutert die Stiftung Warentest in einem aktuellen Beitrag. Die Details fielen zwar unters Geschäftsgeheimnis, schreibt die Einrichtung. Sicher sei aber, dass der Internetkonzern auch “Aktionen der Facebook-Nutzer – vermutlich lückenlos – aufzeichnet“. Jeder Besuch auf Webseiten mit “Gefällt mir”-Knopf werde nebst IP-Adresse registriert. Sofern es sich um einen in das Netzwerk eingeloggten Facebook-Nutzer handle, sei auch dessen Identität zugleich bekannt. Dies ermöglicht es, Vorlieben, Neigungen und Kontakte der Profilinhaber sehr genau zu untersuchen. Auch über Fanpages könnten über eine spezielle Schnittstelle eine Reihe personenbezogener Inhalte abgefragt werden. Die Stiftung selbst will ihre entsprechende Facebook-Seite trotzdem beibehalten, um ihre Informationen möglichst weit zu verbreiten.“ („Streit um Facebooks “Like”-Button zieht Kreise“;  heise online; 27.08.2011). Die Datenschutzbeauftragten mehrerer Bundesländer haben sich dieser kritischen Auffassung angeschlossen.

Social media und „PULS.“, 2. Runde
Wir möchten natürlich trotzdem gern „PULS.“ in die zeitgemäße social media-Landschaft einbinden. Aber wir möchten dabei den Datenschutz unserer user/LeserInnen angemessen berücksichtigen, so wie wir es auf „PULS.“ immer postulieren.
Wir bemühen uns derzeit um eine bessere Lösung als Facebook und Co. Bitte haben Sie noch etwas Geduld.

Und vielleicht schreiben Sie uns in der Zwischenzeit einfach wieder altmodisch Kommentare?

Bettina Wurche

2 Kommentare

  1. Kommt nicht in Frage! Sie haben einen counter von appspot.com eingebunden. Dadurch wird meine IP-Adresse, der Zeitpunkt meines Zugriffes auf diese und auf jene Seite protokolliert usw. usf. Ein Besuch bei appspot.com zeigt, dass es sich um einen Dienst von Google handelt.
    Sie verstehen: Google, Daten, USA, alles böse.
    Wenn die schleswig-holsteiner Datenschutzfaschos mit Facebook fertig sind, das heißt mit dessen Nutzern, kommt Google dran bzw. dessen Nutzer, also auch Sie!
    Ich werde dann das ULD darauf aufmerksam machen, dass Sie hier Nutzerdaten in die USA weiterleiten oder mir nicht die Möglichkeit zu geben, das zu beeinflussen oder zu verhindern.
    Sie werden verstehen, Datenschutz dient auch Ihrer Sicherheit.