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Presseschau: Neue Medien im Dienst der Medizin

"PULS."-Presseschau

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Die weltgrößte Medizinfachmesse Medica hat in diesem Jahr Hightech-Geräte wie Smartphones vorgestellt: Smartphones sollen, nach den begeisterten Angaben der Hersteller, zu mobilen Gesundheitsmanagern werden.

Die Beiträge
„Wie das iPhone dem Arzt hilft” (Frankfurter Rundschau online)
und
„Smartphones im Mittelpunkt auf Gesundheitsmesse Medica“ (WA online)
stellen erstaunlich unkritisch die Aufrüstung von Smartphones als wesentlichen  neuen Gesundheitstrend vor, der FR-Beitrag schreibt sogar explizit nur von iPhones (die mit dem Apfel).

Ohne Frage sind die kleinen Geräte für viele Dinge gut einsetzbar, sicherlich mittlerweile auch für medizinische Belange.
Bevor man sein Smartphone für medizinische Zwecke aufrüstet, sollte man sich gut allerdings überlegen, ob die gleichen Funktionen durch herkömmliche Instrumente nicht einfacher und preiswerter abgedeckt werden.
Ein Aufsatz für das Smartphone zur Messung der Körpertemperatur erscheint geradezu absurd: ein herkömmliches Fieberthermometer bringt dieselbe Leistung bei einem Bruchteil der Anschaffungskosten.
Diese vorgebliche technische Revolution des Gesundheitssektors dürfte wohl vorrangig bei Technik-Verliebten und Marketing-Abteilung gewisser technischer Großkonzerne auf Begeisterung stoßen…

Bettina Wurche

1 Kommentar

  1. Nachtrag:
    Zum gleichen Thema hat heise-online noch den Beitrag “Medica: Medizin macht mobil” online gestellt. In diesem recht ausführlichen Artikel wird die Frage des Datenschutz-Problems zumindest im Schlußsatz thematisiert:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Medica-Medizin-macht-mobil-1381820.html
    Schließlich sollen intimste Details von Patienten auf Handys erstellt oder gespeichert werden und zwischen Ärzten herumgeschickt werden können. Gerade aufgrund der jüngsten Datenpanne, in der die Daten von Psychatrie-Patienten in Schleswig-Holstein auf einmal offen im Netz einsehbar waren, ist Mißtrauen angebracht.
    http://www.fr-online.de/politik/datenpanne-in-schleswig-holstein-patientendaten-waren-im-internet-zugaenglich,1472596,11100984.html