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Medizin-Studium: 15 Deutschlandstipendien für den FB Medizin der Goethe-Uni

Es ist soweit!
Am 10.11.2011 war die Erstverleihung des Deutschlandstipendiums.
Die Verleihung der 161 Stipendienurkunden für die Goethe-Universität fand in einem feierlichen Rahmen auf dem Campus Westend statt. Von den 161 Stipendien erhielten große Fachbereiche 15, mittelgroße Fachbereich 10 und kleinen Fachbereiche 5 Stipendien, nur die Wirtschaftswissenschaften erhielten 16.
Der Fachbereich Medizin konnte also 15 Stipendien vergeben.

Das Deutschlandstipendium

Das einkommensunabhängige Deutschlandstipendium bedeutet eine Förderung in Höhe von 300,00 € pro Monat, es kann zusätzlich zum BAföG ausgezahlt werden. Eine Doppelförderung zu einem anderen Stipendium ist allerdings ausgeschlossen.
Von den 300,00 € trägt der Staat 150,00 €, die andere Hälfte kommt von privaten Spendern. Diese neue nationale Studienförderung war in den Medien flächendeckend angekündigt worden und soll die bisherigen Fördermöglichkeiten für besonders begabte und leistungsstarke Studierende aller Fachrichtungen ergänzen.
Das Deutschlandstipendium ist eine Förderung für Studierende, deren bisheriger Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Das Stipendium ist also gleichzeitig Förderung und Auszeichnung. Alle Studierenden innerhalb der Regelstudienzeit können sich um ein Stipendium bewerben, unabhängig von Semesterzahl, Lebensalter und Staatsangehörigkeit. Die Förderdauer beträgt erst einmal zwei Semester, dann findet eine erneute Überprüfung der Studienleistung statt.
Theoretisch kann jeder, ob Firma oder Privatperson, das Deutschlandstipendium finanziell unterstützen. Für die Goethe-Uni haben überwiegend Privatpersonen gespendet.

Unsere Universität im finanzstarken Frankfurt hatte ihre privaten Anteile für die Stipendien zu einem sehr frühen Zeitpunkt einwerben können, ein klarer Standortvorteil von und für Frankfurt.
2011 bekommen 0,45 % aller Studierenden das Deutschlandstipendium, im nächsten Jahr sollen es schon 1,00 % sein und langfristig ist die 8,00 %-Marke avisiert, so die Bundeswissenschaftsministerin Schavan.
„Das Deutschlandstipendium ist noch ein Tropfen auf dem heißen Stein – wer kann von 300,00 € im Monat leben? Ich hoffe jedoch sehr, dass diese der Anfang für ein echtes Stipendiensystems ein kann, das wirklich allen förderungswürdigen Studierenden eine auskömmliche Studienfinanzierung bereitstellt. Unsere engagierten Studierenden und das Hochschulsystem unseres Landes sind das wert.“ sagt der Studiendekan Herr Prof. Nürnberger dazu.

Deutschland-Stipendien am FB Medizin

Im FB Medizin hatten sich 131 Studierende beworben, von denen 74 die Vorauswahl über den Notenschnitt passiert haben. Diese 74 Bewerbungen hat dann die Fachbereichs-Jury aus Herrn Prof. Dr. Hansmann, Herrn Prof. Dr. Nürnberger und Herrn Seibert-Alves nach einem mehrstufigen Verfahren bewertet und die 15 am besten geeigneten Studierende gefunden: 8 junge Frauen und 7 junge Männer erhalten für zunächst 2 Semester die begehrte Förderung. 11 von ihnen sind im vorklinischen Studienabschnitt, darunter viele Erstsemester, 4 sind schon im klinischen Studienabschnitt.

Die Auswahlkriterien für das Stipendium sind umfangreich und detailliert in drei große Abschnitte gegliedert:
A: hervorragende intellektuelle Fähigkeiten
B: persönliche und soziale Kompetenzen
C: außerfachliche Interessen und Aktivitäten
Herr Seibert-Alves erläutert das umfangreiche Auswahlverfahren: „Insgesamt lief die Auswahl so, dass jeder von uns zu jedem Kriterium zwischen 1 und 10 Punkte vergeben hat.
Das Kriterium A war einfach zu beurteilen, die Zensuren in Schule bzw. Studium sind ein objektives Maß. Die Kriterien B und C waren deutlich komplizierter zu bewerten. Dafür haben die Bewerberinnen und Bewerber einen 8-seitigen Fragenbogen ausfüllen und noch einen zweiseitigen Lebenslauf schreiben müssen. Aus diesen Informationen mussten wir dann die persönliche und sozialen Kompetenzen sowie die außerfachlichen Interessen und Aktivitäten beurteilen.
Die 74 besten der 131 Bewerbungen wurden jeweils unabhängig bearbeitet, um die Chancengleichheit zu bewahren. Die Spitzengruppe 1 bis 20 haben wir noch ein weiteres Mal evaluiert, hier ging es schließlich um die Schlussauswahl und bei den Plätzen 16 bis 20 um eventuelle Nachrücker.“
Die Juroren hatten in das umfangreiche Auswahlverfahren sehr viel Arbeit zu investieren – zwei Wochenenden und die verpflichtungsfreien Stunden einer ganzen Arbeitswoche, so der Studiendekan Herr Prof. Nürnberger. Sein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Hansmann, der diese Arbeit sehr kurzfristig neben seinen umfangreichen Befunderhebungen für die Klinik durchgeführt hat.
Die Goethe-Uni begleitet ihre Stipendiaten zusätzlich noch durch ein Mentorenprogramm. Sie erhalten dadurch in interdisziplinären Gruppen fachbereichsübergreifend eine besondere Förderung zur Unterstützung ihres Studiums.

Das Stipendien-Gesetz und der Weg zu einer neuen Stipendienkultur in Deutschland

Lesen Sie mehr zum Deutschlandstipendium, das, so die Bundesministerin für Bildung und Forschung Frau Prof. Dr. Annette Schavan MdB, der „Weg zu einer neuen Stipendienkultur in Deutschland“ werden soll.
Die Vergabe der Deutschlandstipendien erfolgt auf der Grundlage des „Gesetzes zur Schaffung eines nationalen Stipendienprogramms“ (StipG).
Mehr zur Vergabe des Deutschlandstipendiums an der Goethe-Universität.

„PULS.“ dankt Herrn Prof. Nürnberger und Herrn Seibert-Alves für die ausführlichen Interviews.

Bettina Wurche

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