Artikelformat

Hochschulpolitik: Was bedeuten die Wahlen für das Studium?

Deutschland hat gewählt.
Die Hochschulpolitik war zu keinem Zeitpunkt ein Thema im Wahlkampf.
Kein Wunder – Bildung und Hochschulbildung sind in Deutschland Ländersache.
Weniges wird auf bundespolitischer Ebene ersonnen und entschieden. Stattdessen sorgen die Unterschiede zwischen den Bundesländern eher für Verwirrung.

Dennoch haben die Parteien einige grundsätzliche Ansichten.
Der Beitrag “Was die Parteien an den Unis ändern wollen“ in der „ZEIT online“ stellt die hochschulpolitischen Pläne der großen Parteien vor:
Wer soll künftig für die Hochschulen zahlen? Wird das Bafög erhöht? Wie geht es weiter mit der Bologna-Reform?

Hessen hat gewählt: Was bedeutet das für das Studium?
Hochschulpolitik wird auf Landesebene umgesetzt. Darum hat das Wahlergebnis für Hessen durchaus Einfluss auf die Hochschulpolitik und auch auf die Situation der Goethe-Universität.
Die Parteiprogramme der großen Parteien bringen wenig Neues.
Hier finden Sie kurze Zusammenfassungen und die links zu den vollständigen Parteiprogrammen der hessischen Parteien.
CDU:
Wesentliche Punkte sind:
- Verlängerung des Hochschulpakts 2020 zwischen Bund und Ländern, um steigender Studiennachfrage auch in Zukunft gerecht zu werden.
- Fortführung des Hochschulbauprogramms „HEUREK A“, mit einem Gesamtvolumen von drei Milliarden Euro bis 2020, um die Hochschulbauten weiter zu modernisieren.
- Ausbau des Angebots an studentischem Wohnraum durch Unterstützung der hessischen Studentenwerke und privater Bauträger entsprechend dem hessischen Wohnungsbauprogramm, damit auch sozial Schwächere nicht durch hohe Studiennebenkosten von der Hochschule ferngehalten werden.
- Ablehnung von Studiengebühren.
Lesen Sie selbst mehr unter
http://www.cduhessen.de/inhalte/1026376/3-bildung-sichert-zukunft/index.html
(Sie müssen weit nach unten scrollen, da zuerst die Schulen abgehandelt werden).

Ein interessanter Aspekt ist: „Der wissenschaftspolitischen Sprechers der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Rolf Müller, teilte auf einer hochschulpolitischen Podiumsdiskussion in Gießen mit, dass er langfristig keine Alternative zu Studiengebühren sieht.“
http://www.jusos-uni-kassel.de/cdu-studiengebuehren-hessen-landtagswahl-2013/

SPD:
Auf S. 17 des Programms findet  sich der Abschnitt „Zukunftsgerechte Hochschulpolitik“:
Wesentliche Schlagworte sind:
- Studiengebühren verhindern, BAFöG verbessern
- bessere Finanzierung und Ausbau der Hochschulen
- Fehler des Bologna-Prozesses korrigieren
- Förderung der Demokratie an Hochschulen
- Öffentlichkeit von Hochschulen wieder Priorität einräumen

Lesen Sie mehr unter

http://www.spd-hessen.de/db/docs/doc_43827_201362412757.pdf

Grüne:
Die Positionen der hessischen Grünen sind umfangreich ausgearbeitet:
Wichtige Forderungen sind dabei
- die Reformierung der Bologna-Reform
- Gute Lehre, faire Arbeitsbedingungen, Frauenförderung, …
- stärkere Finanzierung durch das Land Hessen für Hochschulen, Forschung und Lehre
- Förderung der Autonomie und Demokratie an Hochschulen
Lesen Sie mehr dazu unter
http://www.gruene-hessen.de/landtag/files/2012/11/KP-21-komplett-web.pdf

FDP:
Im FDP-Bürgerprogramm kommt das Schlagwort „Hochschulpolitik“ nicht vor. Das Thema versteckt sich hinter „Lebenslange Bildung“.
Die FDP möchte
- Weitentwicklung der Exzellenzinitiative
- Ausbau des Deutschlandstipendiums
- „Wir setzen uns für eine Flexibilisierung der Personalstrukturen an Universitäten und einen flächendeckenden Wissenschaftstarifvertrag ein“
Lesen Sie weiter unter
http://www.bundestagswahl-bw.de/wahlprogramm_fdp.html

Kommentare sind geschlossen.