Pressemitteilung
“Herz-Kreislauf-Forschung auf höchstem Niveau
Grundsteinlegung für den Forschungsbau European Cardiovascular Science Center Frankfurt (ECSCF) von Klinikum und Fachbereich Medizin der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
Heute wurde an der Goethe-Universität der Grundstein für einen weiteren Neubau gelegt, den so genannten Gelben Turm. In diesem neu entstehenden Gebäude sollen ab Herbst 2012 Wissenschaftler die Entstehung und den Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchen. Ziel ist es, die neuen Erkenntnisse in innovative diagnostische und therapeutische Strategien und Verfahren umzusetzen.
Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann bezeichnete die Grundsteinlegung als „Ausgangspunkt für ein neues Zeitalter klinischer Forschung“.
Der Verbund von klinischer und experimenteller Forschung auf kardiovaskulärem Gebiet sei einzigartig in Deutschland. Der Neubau des ECSCF ist nach dem Exzellenzcluster ,Die Herausbildung normativer Ordnungen’ und ,Makromolekulare Komplexe’ bereits der dritte Forschungsbau in Frankfurt, den Universität und Land gemeinsam platzieren: „Mit einer Investitionssumme von rund 33 Millionen Euro wird das ECSCF ein weiterer Baustein zur Stärkung der Universität in ihren exzellenten Forschungsarbeiten“, hob die Ministerin hervor.
Der neue Gebäudekomplex wurde geplant, um die dringend benötigte Infra-struktur in diesem Bereich bereitzustellen. So sollen in dem neuen ECSCF die verschiedenen Forschungsgruppen des kardiovaskulären Exzellenzclusters integriert zusammenarbeiten können, und die Schnittstelle zwischen präklinischer Forschung und klinischer Entwicklung durch Bündelung von Ressourcen und Expertise verbessert werden. Außerdem wird das verbesserte Raumangebot den benötigten Platz für hochtechnisierte Großgeräte schaffen. „Die Konzentration der in der Herz-Kreislauf-Forschung tätigen Arbeitsgruppen innerhalb eines Gebäudes ist ein weiterer Meilenstein, die Effizienz und Produktivität dieses bereits derzeit international führenden Forschungsschwerpunktes an der Goethe-Universität zu stärken“, sagt Prof. Dr. Andreas Zeiher. Gleichzeitig freut sich Zeiher als Sprecher des von der DFG vor 4 Jahren zuerkannten Exzellenzclusters ,Kardiopulmonales System’ über das klare Bekenntnis der Landesregierung zur nachhaltigen Förderung wissenschaftlicher Exzellenz im Fachbereich Medizin der Goethe-Universität.
In dem neuen Forschungsbau werden bestehende Arbeitsgruppen aus molekularer und klinischer Kardiologie, Stammzellbiologie, Physiologie und Pharmakologie untergebracht. Die Gruppen sollen ergänzt werden durch weitere eingeworbene Professuren zu Themen wie ,Molekulare Bildgebung’ und ,Vaskuläre Signale’ sowie neu zu rekrutierende Nachwuchsgruppen.
Frankfurt gilt bereits heute als herausragendes Zentrum der kardiovaskulären Forschung; der Bereich ist Aushängeschild und prominentester Schwerpunkt der Medizinischen Fakultät der Goethe-Universität. Die Entwicklung und Etablierung zelltherapeutischer Verfahren und exzellente grundlagenwissenschaftliche Arbeiten haben zur internationalen Reputation des Standorts beigetragen. Ein vergleichbares Unternehmen wie der Bau des ECSCF ist in dieser Form derzeit weder in Deutschland noch in Europa realisiert. Die Beantragung der offiziellen Anerkennung als Europäisches Zentrum für translationale kardiovaskuläre Forschung bei der Europäischen Union ist geplant.
Das Forschungs- und Laborgebäude ECSCF Haus 25B fasst gemeinsam mit den Gebäuden 22 und 25 den sich zur Mainpromenade hin öffnenden Campus ein. Es ist das Pendant des im Jahr 2004 fertig gestellten Forschungsturms und markiert mit diesem städtebaulich die Hauptzufahrt zum Klinikum am Mainufer. Das Gebäude ist geprägt von der Addition einfacher geometrischer Grundformen, die sich aus der Logik der Funktionsabläufe im Inneren ergeben. Um einen rechteckigen zentralen Innenhof, der als Lichthof fungiert, sind die Funktionszonen angeordnet. Im Erdgeschoss, wo sich der Haupteingang befindet, sind Untersuchungs- und Behandlungsräume mit jeweils einem Arztzimmer untergebracht; in den Obergeschossen befinden sich die Labor- und Büroräume.
Der Ärztliche Direktor des Klinikums der J.W. Goethe-Universität, Prof. Dr. Roland Kaufmann, begrüßte die anwesenden Gäste zur Grundsteinlegung an der Baugrube. Als Vertreterin der Landesregierung war Ministerin Eva Kühne-Hörmann anwesend; ferner standen auf der Rednerliste Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Univeristät, Prof. Dr. Josef Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Univeristät, Prof. Dr. Andreas Zeiher, Sprecher des Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary System der Goethe-Universität, sowie Thomas Platte, Direktor des Hessischen Baumanagements. Gemeinsam mit dem Grundstein wurden einem alten Brauch gemäß Münzen, eine Zeitung und Bauplanungsakten in die Erde gelassen.”
Frankfurt am Main, 29. Juni 2010
29/06/2010 @ 13:35
Traurig, dass 33 Mio Euro für ein neues Forschungsgebäude investiert werden können, aber für die Studierenden wieder mal nichts davon haben!