Mit einer Stärke von 3,2 auf der Richter-Skala erschütterte ein Beben am 29. Juni 2010 um 2:42 Uhr die Region westlich von Frankfurt am Main.
„Schäden an Gebäuden sind bisher nicht gemeldet worden. Nach ersten Berichten aus Kriftel und Hofheim war ein Grollen zu spüren, als wenn ein Zug oder LKW durch das Haus fährt, Flüssigkeiten schwankten, die Möbel wackelten. Das Ereignis war ca. 5 Sekunden spürbar.“ schreibt das Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG).
Das Epizentrum des Bebens lag in 10 km Tiefe im Taunus (geographische Koordinaten: Länge: 8,5 Ost und Breite 50,1 Nord).
Auch die Geophysiker der Goethe-Universität hatten das Beben registriert.
Ein typisches leichtes Erdbeben also, wie es in dieser Gegend regelmäßig vorkommt.
Aufgrund der Geologie des Untergrunds sind in dieser Region keine starken Erdbeben zu erwarten.
Die Gebäude in Frankfurt werden aufgrund der erhöhten tektonischen Aktivität so gebaut, dass sie der vorgeschriebenen Erdbebensicherheitsstufe entsprechen. Das gilt auch für die Neubauten auf dem Campus Niederrad.
Was heißt „tektonisch aktiv“?
Frankfurt liegt im Oberrheingraben.
Der Oberrheingraben ist nicht einfach ein Flussbett, sondern eine 300 Millionen Jahre alte Grabenbruchstruktur.
Er ist in seiner geologischen Ausdehnung und Bedeutung dem großen ostafrikanischen Grabenbruch vergleichbar. In einem solchen Grabenbruch finden Verschiebungen von Kontinentalplatten statt, die zu Erdbeben führen können.
Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag „Baustelle Campus Niederrad: Auf Sand gebaut“, in dem wir bereits über tektonische Aktivitäten und Erdbebengefährdung für die Region Frankfurt berichtet haben.
Erdbeben-Fragebogen: Geologen bitten um Ihre Mithilfe
„Falls sie das Beben gespürt haben, bitten wir Sie, über die Internetseite des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie
unter
http://www.hlug.de/medien/geologie/erdbeben/kontakt.html
den Erdbebenfragebogen auszufüllen, der uns bei der weiteren Bearbeitung eines Ereignisses hilft. Ihre Daten werden vertraulich behandelt.“
bw