Liebe Leser und Leserinnen,
hier kommt das versprochene kleine Südafrika-Lexikon:
Von B wie Bafana bis V wie Vuvuzela.
Schicken Sie uns per Kommentar weitere Begriffe oder ganze Lexikoneinträge zu!
Lexikon:
Bafana-Bafana:
„Die Jungs“. Name der südafrikanischen Fußballmannschaft (Quelle: fifa.com).
Mandela, Nelson Rolihlahla (Ex-Präsident, *1918):
Nelson Mandela ließ sich 1952 mit seinem Partner Oliver Tambo in der ersten Schwarzen Anwaltskanzlei Südafrika nieder. Schon früh gehörte er dem ANC an und war, nach dessen Verbot als politische Partei 1960, fast 30 Jahre lang als politischer Gefangener inhaftiert, u. a. in dem berüchtigten Gefängnis auf Robben Island.Nach seiner Freilassung setzte er sich vehement für ein friedliches Miteinander und einen politischen Neubeginn in der Republik Südafrika ein.
Bei den ersten freien Parlamentswahlen ohne Rassendiskriminierung 1994 wählten ihn die Südafrikaner zum ersten schwarzen Präsident Südafrikas.
Für sein Engagement für einen friedlichen Politikwechsel in Südafrika und gegen Rassendiskriminierung erhielt er 1993 den Friedennobelpreis. Durch seine Politik der Versöhnung und seine absolute Integrität genießt er heute in Südafrika und in der ganzen Welt allerhöchsten Respekt.
Millies:
Mais. Besonders beliebtes Grundnahrungsmittel in Südafrika.
Millies-Lady:
Die Mais-Verkäuferin. Eine wichtige Nebenfigur des „Madam & Eve-Comics“.
Regenbogen-Nation
Erzbischof Desmond Tutu erfand für dieses bunte Völkergemisch im Post-Apartheid-Südafrika 1994 den Namen „Regenbogen-Nation“.
Der neu gewählte Präsident Nelson Mandela übernahm diesen poetischen Namen für seine Reden: “Each of us is as intimately attached to the soil of this beautiful country as are the famous jacaranda trees of Pretoria and the mimosa trees of the bushveld – a rainbow nation at peace with itself and the world.” (Manzo, K., 1996. Creating boundaries: the politics of race and nation, Boulder, London).
Rand:
Währung in RSA
Tokoloshi:
Tokoloshis sind afrikanische Wassergeister, die mittlerweile auch in Häuser einziehen. So etwas nennt man „Kulturfolger“ („Kulturfolger“ etwas ist bisher eher von Tieren als von Geistern beschrieben worden)
Wenn man nachts nicht aufpasst, kommen die Tokoloshis und tragen einen fort. Das kann man verhindern, indem man Backsteine unters Bett legt.
Andere Tokoloshi-Abwehrsysteme wie modifizierte Mausefallen sind zurzeit noch in der Erprobung.
Mehr über Tokoloshis erfährt man z. B. in diesem „Madam & Eve“-Comic und in diesem.
oder in dieser wissenschaftlichen Abhandlung.
Tutu, Desmond (Erzbischof, *1931):
Desmond Tutu arbeitete zunächst als Lehrer. Als die südafrikanische Regierung eine schlechtere Schulbildung für farbige Kinder gesetzlich verordnete, gab Tutu den Lehrerberuf auf und nahm in London ein Theologiestudium auf, um anglikanischer Priester zu werden. Er kehrte nach Südafrika zurück und wurde 1976 Bischof von Lesotho.Seit 1996 ist Desmond Tutu Erzbischof von Kapstadt und Primas der Church of the Province of Southern Africa.
Der charismatische Erzbischof Tutu wurde durch sein friedliches aber nachdrückliches Engagement gegen die Apartheid zu einer Symbolfigur der Schwarzen und auch von der damals noch weißen Regierung als Gesprächs- und Verhandlungspartner akzeptiert. 1984 erhielt er dafür den Friedensnobelpreis.
Seit 1995 ist er Vorsitzender der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika.
Er ist außerdem Mitglied des Ehrenschutzkomitees für Internationale Koordination für die Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder der Welt (2001-2010). Desmond Tutu unterstützt die Rechte homosexuellen Paaren und ihre kirchliche Anerkennung.
Er genießt bei Menschen aller Hautfarben, in Südafrika und aller Welt, höchstes Ansehen.
Vuvuzela:
Wichtige Info für Ohrenärzte: Gehörschaden möglich!
Manche Fußball-Offiziellen befürchten, dass Vuvuzelas für europäische Ohren etwas zu laut sein könnten und haben ernsthaft ein Verbot dieses Lärmgeräts in Erwägung gezogen (Wuelle/Süddeutsche/Sport).
Außerdem sind auch fiese Verletzungen des oberen Verdauungstraktes zu erwarten, wenn jemand eine Vuvuzela in den Rachen gestopft bekommt. Weil es jemand anderem tatsächlich zu laut wurde.
bw