Die Frankfurter Medizinische Gesellschaft (FMG) ist die Vereinigung von Ärzten, Wissenschaftlern und Studierenden, die sich der universitären Medizin in Frankfurt am Main verbunden fühlen. Die FMG geht auf den Ärztlichen Verein der Stadt Frankfurt zurück, der vor rund 160 Jahren gegründet wurde.
Die FGM veranstaltet zehn bis zwölf wissenschaftliche Veranstaltungen pro Jahr zu aktuellen Themen. Dabei werden vor allem neue technologische Entwicklungen in der medizinischen Diagnostik und innovative Therapieprinzipien vorgestellt.
Herr Prof. Dr. Frank Grünwald, der Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, ist der Vorsitzende der FMG. Im „PULS.“-Interview erklärt er, warum es für Studierende im klinischen Studienabschnitt nützlich ist, FMG-Mitglied zu sein.
„PULS.“: „Herr Prof. Dr. Grünwald, Sie sind seit drei Jahren der Vorsitzende der Frankfurter Medizinischen Gesellschaft. Wer ist dort Mitglied?“
F. G.: „Grundsätzlich Mediziner aller Fachrichtungen aus Frankfurt. Universitätsprofessoren, Ärzte aus dem Universitätsklinikum und städtischen Krankenhäusern, niedergelassene Ärzte und Medizin-Studierende. Dabei sind alle Fachrichtungen vertreten. Außerdem sind auch einige theoretische Mediziner und Nicht-Mediziner dabei, so dass es zu spannenden interdisziplinären Diskussionen kommt.
„PULS.“: „Welche Ziele hat die Frankfurter Medizinischen Gesellschaft?“
F. G.: „Zu unseren Zielen gehören vor allem die Vernetzung des Universitätsklinikums mit der nicht-universitären Medizin im Rhein-Main-Gebiet und die Intensivierung der Kontakte zu Nachbardisziplinen – insbesondere den Natur- und Geisteswissenschaften. Die Frankfurter Medizinische Gesellschaft bietet damit ein Diskussionsforum für Gespräche, aus denen sich neue Ideen und gemeinsame Projekte ergeben können.“
„PULS.“: „Welche Veranstaltungen bietet die FMG an?“
F. G.: „Wir bieten etwa zehn bis zwölf Veranstaltungen pro Jahr an. Antritts- und Abschiedsvorlesungen von Professorinnen und Professoren, die einen hervorragenden Einblick in das jeweilige Fachgebiet geben. Der Nobelpreisträger Harald zur Hausen hatte mit seinem Vortrag zu HPV-Viren, ihre Rolle als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs und die vorbeugende Impfung für einen vollen Hörsaal gesorgt. Im Sommer bieten wir oft einen aktuellen Überblick zur Reisemedizin an, der natürlich für Mediziner aller Fachrichtungen aus beruflichen und persönlichen Gründen von großem Interesse ist. Daneben hatten wir aktuelle Veranstaltungen wie eine Diskussion zur Einführung eines Bachelor-Studiums für Mediziner oder zu juristischen Fragen zur Arzt-Haftung und Patienten-Aufklärung.“
„PULS.“: „Gibt es besondere Veranstaltungen für Studierende?“
F. G.: „Nein. Aber viele Themen sind für Studierende unmittelbar interessant.
Zunächst einmal bieten wir manche aktuelle Themen an, die für Studierende von Bedeutung sind, im Studium aber nicht behandelt werden. Etwa die aktuelle Diskussion über Sterbehilfe oder die gesundheitspolitischen Entwicklungen im Bundesland Hessen. Und mit Sonderveranstaltungen wie der Weihnachtsvorlesung von Herrn Privatdozent Dr. Wicht 2010 mit anschließendem kleinem Catering möchten wir einen Beitrag zum Campus-Leben leisten. Schließlich ist die Medizin ein spannendes und lebendiges Thema, zu dem es auch mal reizvolle Anekdoten zu erzählen gibt.“
„PULS.“: „Welche Vorteile hätte es für Studierende, Mitglied in der FMG zu sein?“
F. G.: „Neben den Inhalten der Vorträge sind natürlich die Gesprächspausen und Zeiten nach Veranstaltungen wichtig. Dort ist dann Zeit für Gespräche mit Professoren und Ärzten, die im Klinik- und Studienalltag oftmals fehlt. Studierende können dadurch wichtige Kontakte und Tipps etwa für eine Promotion bekommen. Das ist zum Ende des Studiums hin von besonders großer Bedeutung.“
„PULS.“: „Sie bieten ein sehr breit gefächertes und aktuelles Veranstaltungsprogramm an. Muss man Mitglied sein, um die Vorträge und Diskussionen zu hören?“
F. G.: „Nein, die Frankfurter Medizinische Gesellschaft steht allen interessierten Personen offen. Wir freuen uns, wenn neue Gesichter auftauchen und zu unseren Diskussionen beitragen. Über neue Mitglieder freuen wir uns natürlich noch ein bisschen mehr.“
„PULS.“ bedankt sich bei Herrn Prof. Dr. Grünwald für das freundliche und informative Gespräch.
Das Interview führte „PULS.“-Redakteurin Bettina Wurche am 18.08.2011.