Im Untergeschoß des Universitätsklinikums Frankfurt ist die Unfallchirurgie untergebracht, mit einem top-modernen überregionalen Traumazentrum:
Rund um die Uhr ist man hier auf die Versorgung von Schwerverletzten eingestellt.
Wenn der Helikopter mit einem Verletzten auf dem Dach landet, beginnt im OP im Souterrain schon die Arbeit: Das Team kommt zusammen und alles wird vorbereitet. Der Patient wird von der Helikopter-Landeplattform – dem „Ufo“ – im Fahrstuhl auf kürzestem Weg nach unten gebracht und schon vom Schockraum-Team erwartet.
Gemeinsam erfolgt die Umlagerung von der Transportbahre auf den Behandlungstisch im OP, währenddessen werden die Informationen weitergegeben, die Untersuchung beginnt sofort.
In einem Beispielfall war eine ältere Dame umgefallen, mit dem Kopf aufgeschlagen und bewusstlos geworden. Der herbeigerufene Notarzt hatte aufgrund der Kopfverletzung und Bewusstlosigkeit der Patientin den Transport in das Universitätsklinikum angeordnet.
Das Team arbeitet sehr ruhig, alles läuft nach festem Muster ab – exakt nach den Vorgaben des Schockraummanagements. Der im Fernsehen so oft und gern gezeigte hektische Aktionismus um einen Notfall ist eine reine TV-Erfindung. Die unterschiedlichen Funktionen im Team sind an ihrem Farbcode der Kleidung erkennbar – Chirurgie, Radiologie, Anästhesie,…. Jeder steht an seinem Platz und jeder Handgriff sitzt.
Die Patientin wird nach der ersten Untersuchung und der Überprüfung der Vitalfunktionen erst einmal geröntgt. Dazu muss sie nur wenige Meter in den Nebenraum geschoben werden, wegen der unmittelbaren Nähe zum Röntgenraum sind im Schockraum Bleischürzen vorgeschrieben.
Nach kurzer Zeit kommt die Entwarnung: Kein Schädelbruch. Die Patientin wird im Aufwachraum sicherlich bald aufwachen, wenn auch mit Kopfschmerzen.
Bettina Wurche
Über die Lehre im Querschnittsbereich „Notfallmedizin“ erfahren Sie mehr in den „PULS.“-Interviews mit Herrn Prof. Dr. Felix Walcher:
„Klinischer Studienabschnitt: Querschnittsbereich Notfallmedizin – interdisziplinär und interprofessionell“
Zu Arbeit in der Unfallchirurgie ist in der Frankfurter Neuen Presse ein spannender Artikel erschienen: “Manche Einsätze vergess‘ ich nicht” –
Interview mit Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, dem Chefarzt der Unfallchirurgie an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU). Im kommenden Jahr übernimmt er die Präsidentschaft der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und des Dachverbandes Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.