Die TU Darmstadt hat ein lustiges Musik-Video: „Heute ist der Tag, an dem uns die Welt beneidet“. Die TUD hatte das Filmchen vor wenigen Tage auf ihre eigene “Youtube”-Seite gestellt - als Werbung für das Deutschlandstipendium.
Die Band heißt Cavebeats, die Melodie ist ein wenig infantil und der Songtext…auweia.
“Ich muss nicht mehr bei McD… arbeiten, ich muss nicht mehr bis nachts um 03:00 Uhr Kellner, sondern kann zum Chillen ins Café…”
Youtube: „Heute ist der Tag, an dem uns die Welt beneidet“
Die TU Darmstadt wollte die Musik-CD ernsthaft im Uni-Shop verkaufen – als Fundraising für das Deutschlandstipendium:
„Der Ohrwurm wurde zum ersten Mal live bei der Stipendiatenfeier aufgeführt. Die CD im TU-Shop kaufen, soll als „Soundtrack zum Stipendium“ Spaß machen und neue Stipendiengeber für das Deutschlandstipendium an der TU Darmstadt begeistern. Durch die Verkaufserlöse werden erneut Stipendien finanziert.“
schreibt die TUD selbst über ihren Hit.
Zumindest die Studierenden waren davon nicht wirklich begeistert.
Hier einige ihrer Kommentare zum Filmchen (auf Youtube):
- Subi: “Wie ein schlimmer Unfall, bei dem man nicht wegsehen kann”.
- Burrycade: „Ach du heilige Scheisse, das kann doch nicht euer Ernst sein.“
- UnivRegensburg: „Mit solchen Liedern vergrätzt Ihr uns noch die letzten Sponsoren. Die Personalmittel fürs Fundraising übersteigen bereits jetzt jede Verhältnismäßigkeit.
Bitte runternehmen!“
Der Darmstädter AStA findet klare Worte:
„”Gefördert werden tatsächlich jene Studierenden, die den Tag im Café verbringen können”, kritisiert Franziska Wende vom AStA der TU Darmstadt. “Das Deutschlandstipendium fördert Studierende nicht wie beim Bafög nach finanziellem Bedarf oder sozialer Herkunft, sondern ausschließlich nach Schnelligkeit und Noten”. Studierende aus sozial schwächeren Familien, deren Studium stärker durch Nebenjobs belastet wird, hätten hier einen deutlichen Nachteil, resümiert Franziska Wende. […] Der AStA sieht in den Deutschlandstipendien daher eine “unsoziale Elitenförderung”. Der Bundesrechnungshof hatte das Stipendienprogramm erst kürzlich gerügt, da 40% der Gesamtkosten für die Verwaltung der Stipendien aufgewendet werden. “Auch für solche schlechten Songs bei Youtube”, kritisiert Daniel Hunkel.“ (TUD AStA: Deutschlandstipendium wird zum Gespött im Netz).
Immerhin hat die TU Darmstadt es mit diesem originellen Image-Video in die Zeitungen geschafft:
Die Frankfurter Rundschau, Echo-Online und auch im „Postillon“, der ja bekanntlich eine Satirezeitung ist.
Ein Feedback potentieller Stipendiengeber ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht überliefert. Damit ist wohl auch nicht ernsthaft zu rechnen…wohl eher schamvolles Schweigen.