1100 Kinder und 1100 Kuscheltiere.
120 Teddy-Doktoren.
1 Kilometer Verbandszeug.
Extraviele Pflaster.
Der große Raum in Haus 35 ist hell, überall wuseln kleine Kinder herum, sie schleppen ihre Stofftiere und tragen passend zurechtgeschnitte OP-Kittel und große Obsttüten.
Die Stimmung ist wuselig und gut.
Die Teddyklinik 2013 hat ihre Pforten geöffnet!
Viele Frankfurter Kindergärten nutzen die Chance, Kinder zwischen drei und sechs Jahren spielerisch mit der Situation „Krankenhaus“ vertraut zu machen. Die Knirpse sind in den Kindergärten schon an das Thema herangeführt worden, meistens gibt es als Begleitprogramm eine ganze Gesundheitswoche. Die Kinder haben sich für ihre Kuscheltiere Krankheiten ausgedacht, die nun im Krankenhaus von den Teddy-Docs geheilt werden sollen.
Manche Kinder können sogar schon die Notrufnummer singen!
Im Wartebereich sitzen die Kindergartengruppen, jeder Knirps wird von einem Teddy-Doc abgeholt und „verarztet“.
„Das Krankenhaus verliert seinen Angstfaktor“ erklärt Maja, eine der Organisatorinnen „bei dieser Altersgruppe haben wir die Chance, die Angst abzubauen. Wir können hier im direkten Gespräch Vertrauen schaffen und erklären, die Kinder sind neugierig und offen.“
„Selbst schüchterne Kinder, die am Anfang noch Angst haben, öffnen sich im Gespräch und beginnen zu fragen oder zu erzählen. Das Verarzten des Teddy steht im Mittelpunkt steht, dadurch kann das Kind aus der sicheren “Beobachterposition” heraus mit dem Thema in Berührung kommt.“ ergänzt Franziska, die ebenfalls im Organisations-Team ist.
„Übrigens ist diese Arbeit mit den Kindern auch für uns Teddy-Docs entspannend. Einige Studierende kommen hier noch etwas angespannt an, etwa von der letzten Vorlesung, und entspannen sich dann sichtlich. Wir bekommen von den Kindern so viel Positives zurück!“ sagt Maja.
Die Idee der Teddyklinik kommt ursprünglich aus Skandinavien und verbreitet sich zunehmend auch in Deutschland und anderen Ländern. Die Teddyklinik ist eine studentische Initiative: Medizinstudierende organisieren, vermarkten und verarzten ehrenamtlich und in Eigenregie.
„Der Aufbau war anstrengend, hat aber auch viel Spaß gemacht. Wir haben den kahlen Raum mit selbst gemalten Postern und Luftballon-Girlanden geschmückt, das war fast wie ein Kindergeburtstag.“ lächelt Franziska.
Der feste Kern ist das Organisationsteam aus sechs Studierenden, in dem jede und jeder eine besondere Aufgabe hat. Viele weitere Studierende helfen tatkräftig beim Aufbau am Vortag und 120 Studierende aus allen Semestern arbeiten dann als Teddy-Docs. „Diesmal liegt die Teddyklinik zeitlich so, dass gerade keine Klausuren oder Praktika laufen. Darum haben wir diesmal Teddy-Docs aus allen Semestern.“ erzählt Maja. Beide gehören zum Organisations-Team und waren auch im letzten Jahr schon dabei.
„Ein großes Lob an das gesamte Organisations-Team, die Teddy-Docs, die Leute, die beim Aufbau geholfen haben, den Fachbereich Medizin, die Kindergärten und die Sponsoren!“ strahlt Maja.
So ein großes Projekt kann nur gemeinsam gestemmt werden.
Mit dem Erfolg der Teddyklinik sind die beiden sichtlich zufrieden: Alle Termine sind ausgebucht, alles klappt und manche Kinder sind sogar schon zum zweiten oder dritten Mal dabei.
Die Teddyklinik ist mal wieder ein Riesenerfolg!
Bettina Wurche