Der deutsche Mai 2013 ist Ihnen zu kalt?
Dann fahren Sie doch mal in den Urlaub – z. B. in den vietnamesischen Badeort Nha Trang.
Sonne, Strand und Meer … und einige kulturelle Sehenswürdigkeiten der Medizingeschichte.
Alexandre Yersin hat einst an diesem Ort gearbeitet.
Vor ungefähr 100 Jahren.
Und weil er so ein berühmter Wissenschaftler ist, sind in Nha Trang Hotels, ein Park, eine Straße und noch mehr nach ihm benannt worden.
Sie haben noch nie von Alexandre Yersin gehört?
Aber ganz bestimmt von seinem liebsten Forschungsobjekt, das nach ihm benannt worden ist: Yersin war Bakteriologe und hat den Pesterreger entdeckt – Yersinia pestis.
Alexandre Émile Jean Yersin (* 22. September 1863 in Aubonne, Schweiz; † 28. Februar 1943 in Nha Trang, Vietnam) war ein schweizerisch-französischer Arzt und Bakteriologe.
Ab 1890 arbeitete er als Schiffsarzt in Indochina. Beim Ausbruch der Pest in der Mongolei und China wurde er von der französischen Regierung nach Hongkong geschickt, um nach der Ursache der Krankheit zu forschen. Die Beulenpest war damals eine Geißel der Menschheit, die regelmäßig grausamen Blutzoll forderte.
Yersin konnte schließlich aus den Bubonen (Pestbeulen) erkrankter Menschen den Pesterreger isolieren. Außerdem wies er nach, dass auch das massenhafte Rattensterben auf das gleiche Bakterium zurückging.
Die vollständige Infektionskette vom Rattenfloh über die Ratte bis zum Menschen wurde dann drei Jahre später von Masanori Ogata und Paul-Louis Simond in Bombay nachgewiesen.
Ob sich die Erinnerung an den Entdecker des Pesterregers auf den Tourismus in Nha Trang positiv oder negativ auswirkt, ist nicht bekannt.
Bettina Wurche