Artikelformat

Presseschau: Diskussion um Studiengebühren – Bildung als Ware?

Die Diskussion um Studiengebühren reißt nicht ab.
Seit 2005 waren Studiengebühren in Deutschland erlaubt, einige Bundesländer nutzten diese neue Einkommensquelle. Der neoliberale Zeitgeist betrachtete Bildung als Ware, Hochschulen als Konzerne und Studierende als Bildungs-Kunden.

Befürworter der Gebühr argumentierten, dass ja auch jeder Handwerksmeister seine Meisterprüfung selbst bezahlen müsse.Ein ziemlich hemdsärmeliges Argument. Schließlich arbeitet der angehende Handwerks-Meister schon und hat ein normales Einkommen, im Gegensatz zu den meisten Studierenden.
Die arbeiten zwar auch oft nebenbei, aber eher in schlecht dotierten Jobs. Das heißt, dass Studis, die Vollzeit studieren und nebenbei noch arbeiten, eh schon hoch belastet sind. Außerdem kostet das Studium auch ohne zusätzliche Gebühr Geld: abhängig von der Studienrichtung kommt mit Semesterbeitrag, Büchern, evtl. Equipment und Exkursionen schon ein stattliches Sümmchen zusammen. Durch die Wiedereinführung der Studiengebühren würden die angehenden Akademiker nur noch mehr jobben. Das führt zu einem noch stärkeren Zeitmangel und oftmals zu einem verlängerten Studium. Im Zeitalter von Master/Bachelor-Abschlüssen eine mittlere Katastrophe. Zusätzlich wurden für diese Länger-Studierenden gleichzeitig noch „Langzeitgebühren“ eingerichtet.

In Hessen waren im WS 2007/2008 Studiengebühren in Höhe von 500,00 € eingeführt worden Sie hatten aber nur ein geringes Haltbarkeitsdatum, schon im WS 2008/2009 wurden sie wieder abgeschafft.
Jetzt stimmen die Bayern ab: Zunächst hatten die bayrischen Bürger sich für ein Volksbegehren zu dieser Frage ausgesprochen.
Zurzeit deutet vieles darauf hin, dass die Bayern sich ihrem Volksbegehren gegen die Studiengebühren entscheiden werden.

Dann gäbe es nur noch in Niedersachsen Studiengebühren.
Die neue Rot-Grüne Landesregierung möchte die Studiengebühren anschaffen. Die Universitäten haben das Geld eingeplant und sind mit einer schnellen Änderung nicht einverstanden.
Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass erst nach dem 31.12.2014 das Studium in Niedersachsen wieder gebührenfrei sein wird

Bettina Wurche

Kommentare sind geschlossen.