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Medizinstudium: QSL-Mittel und Interimshörsaal

Interimshörsaal

Interimshörsaal

Interimshörsaal

Warum wurde ein Interimshörsaal nötig?

Kurzer Rückblick:
Die mit der Sockelrenovierung beauftragte Baufirma hatte zugesagt, dass der Lehrbetrieb durch die umfangreichen Baumaßnahmen (z. B. den Lärm) nicht beeinträchtigt wird. Leider wurde dieses Versprechen nie eingehalten, so dass zu Beginn des Sommersemesters 2010 Dozenten und Studierende ihre Vorlesungen im vollen Baustellenlärm erlebten ( „PULS.“: „Baustelle: Massives Lärmproblem im Gebäude 23“).

Aufgrund der massiven Beschwerden beim Dekan und Studiendekan ist der Interimshörsaal errichtet worden („PULS.“: „Baustelle Campus Niederrad: Messe-Leichtbauhalle als Interimshörsaal“).
Der Bau des Interimshörsaals hat dann auch wieder für Baulärm gesorgt, wie entnervte Kommentare von Wohnheim-Mietern dokumentieren („PULS.“: Baustelle Campus Niederrad: Interimshörsaal zwischen Bagger und Walze).

Am 18.10.2010 wurde der Interimshörsaal dann feierlich eingeweiht und ist seitdem als voll intakter Hörsaal im Gebrauch (Aktuell: Freibier und Leberkässemmeln für alle!)

Vorwurf des ungerechtfertigten Einsatzes von QSL-Mitteln am FB 16

Einige Studierende bemängelten den Einsatz von QSL-Mitteln für den Bau des Interimshörsaals:
Auf der Vollversammlung 19.01.2011 rügte ein Fachschafts-Mitglied: „Der Interimshörsaal wurde aus QSL-Mitteln bezahlt. Das ist das Geld der Studierenden, das dafür eingesetzt wurde. Das ist nicht o. k.“.
In dem Beitrag  „Unterschiedliche Wahrnehmung“ der Frankfurter Rundschau vom 08.03.2011 wird die Bezahlung von Baumaßnahmen aus QSL-Mitteln moniert: “[...] So solle ein zusätzliches Gebäude aus QSL-Mitteln auf dem Campus Westend finanziert werden und ein temporäres Vorlesungszelt bei den Medizinern in Niederrad.”
Die Grünen-Hochschulgruppe kritisiert im gleichen Artikel weiterhin „Statt unabhängiger Professoren säßen in der zentralen Kommission  und den Gremien nur Dekane, „die ein hohes Interesse daran haben, irgendwie ihren Grundetat zu sichern“ statt Projekte zur Verbesserung der Lehre.  So solle ein zusätzliches Gebäude aus QSL-Mitteln auf dem Campus Westend finanziert werden und ein temporäres Vorlesungszelt bei den Medizinern in Niederrad.“

Was ist ´dran an den Vorwürfen?

„PULS.“ hat recherchiert und nachgefragt.

Folgendes kam dabei heraus:

Aussage 1: „Der Interimshörsaal wurde aus QSL-Mittel bezahlt“.

Das stimmt so nicht.
Die Einrichtung der Interimshörsaals (550 Stühle, Audio- und Video-Anlage) ist mit 200.000,00 € aus QSL-Mitteln bezahlt worden. Alle Einrichtungsgegenstände sind so ausgesucht worden, dass sie anschließend im Medicum genutzt werden.
Diese Finanzierung ist mit dem Beschluss S 34 2010 der QSL-Kommission des Studienausschusses genehmigt worden, also mit Mitwirkung der Studierenden. Da der Fachbereich diese Vorleistung selbst aufgebracht hat, hat das Land die Finanzierung der Messehalle (Auf-, Abbau und Miete des InterimHörsaals) mit bis zu 250.000,00 € übernommen.

Aussage 2: „QSL-Mittel sind das Geld der Studierenden“.

Das stimmt nicht.
QSL-Mittel werden seit 2008 ausschließlich aus Steuermitteln aufgebracht. Das Geld für den Interimshörsaal stammte also nicht von Studierenden sondern von allen Steuerzahlern.

Aussage 3: „Der Interimshörsaal ist eine  Baumaßnahme und hätte daher überhaupt nicht aus QSL-Mittel bezahlt werden dürfen.

Das ist nirgendwo festgelegt.
Der Vorwurf trifft damit nicht zu.

Was wäre die Alternative gewesen?

Die Mittel für den Interimshörsaal mussten sehr kurzfristig aufgebracht werden, in Abstimmung mit allen verantwortlichen Gremien und studentischer Beteiligung wurden dafür auch QSL-Mittel eingesetzt.
Da die Existenz eines nutzbaren Hörsaals ein erheblicher Erfolgsfaktor für Vorlesungen und Studienerfolg ist, sind die QSL-Mittel auch hier tatsächlich zur Sicherung der Qualität der Lehre eingesetzt worden.Es gab keinen alternativen Hörsaal. Kein Raum auf dem Campus wäre groß genug gewesen.

Eine Anmietung außerhalb des Campus hätte auch bezahlt werden müssen und zusätzliche Fahrtzeiten für alle Beteiligten verursacht.
Der Hörsaal im Messebau ist das kostengünstigste und am schnellsten verfügbare Modell gewesen, dafür hat es extra eine Ausschreibung gegeben.

Eine Alternative zum Interimshörsaal stand nicht zur Verfügung.

Bettina Wurche

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