Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Prof. Hölscher, sehr geehrter Herr Staatssekretär Jung, Magnifizienz Prof. Müller-Esterl, sehr geehrter stellvertretender Ärztlicher Prof. Zacharowski, sehr geehrter Herr Direktor Platte, sehr geehrte Vertreter der Kommunalpolitik Frankfurt, liebe Mitglieder des Fachbereiches Medizin und des Universitätsklinikums, liebe Studierende,
Von Aristoteles stammt der Satz: „Nicht der Wind, sondern die Stellung der Segel bestimmt den Kurs. Für die Forschung hat der Fachbereich Medizin der Goethe-Universität vor 10 Jahren seine Segel ausgerichtet, und heute sind wir im Shanghai-Ranking unter den 50 besten Fakultäten weltweit. In der Patientenversorgung gehören wir nach dem aktuellen Focus-Ranking ebenfalls inzwischen zu den besten, in Hessen sind wir spitze. Deshalb wird es jetzt wirklich auch Zeit, dass auch die Lehre zu ihrem Recht kommt. Schließlich ist die akademisch-universitäre Lehre nicht nur das Alleinstellungsmerkmal eines Universitätsklinikums, sondern vor allem und mit Abstand seine Hauptaufgabe.
Aber wie soll man gut lehren und vor allem gut lernen, wenn das Umfeld gar nicht stimmt? Ich behaupte, dass kein Universitätsstandort in Deutschland bisher so schlecht ausgestattet ist wie unser Campus Niederrad. Oder zeigen Sie mir in Deutschland einen Universitätscampus, auf dem es noch nicht einmal eine einzige Cafeteria für die Studierenden gibt, geschweige denn von einer Mensa oder ausreichend Arbeitsplätzen zum Lernen. Das wird sich jetzt ändern !
Wir leben in der Hochschulmedizin ökonomisch in extrem schwierigen Zeiten. Trotzdem und Gott sei Dank hat das Land Hessen und unsere Landesregierung im Rahmen seines HEUREKA-Programmes sehr viel Geld für seine Universitäten in die Hand genommen. Und wenn Sie sich hier in Niederrad umschauen, wird an vielen Stellen fleißig erneuert und gebaut – allerdings bisher nur für die Forschung und für die Patientenversorgung. Mit dem heutigen Tag werden jetzt endlich auch für die Lehre die Segel gesetzt. Und dafür möchte ich dem Land Hessen, seiner Regierung und vor allem seinen Bürgern auch im Namen unserer Studierenden ganz herzlich danken. Auch wenn es lange gedauert hat, endlich geht es los!
Ich hoffe, dass mit diesem heutigen Spatenstich jetzt wirklich eine Lawine ins Rollen kommt, die auch die Lehre wie auf Flügeln voranträgt. Medicum, bald Audimax und in absehbarer Zukunft auch die Sanierung der Häuser 8 und 9, die dann der Lehre zur Verfügung stehen werden, sollen dazu führen, dass wir in einigen Jahren endlich in Niederrad auch einen echten studentischen Campus rund um den Rosengarten haben werden. Sie verzeihen mir, wenn ich an dieser Stelle aber auch an die Zahnmedizin erinnern möchte. Jeder 5 Studierende auf diesem Campus ist Zahnmediziner. Und wie auch die universitätsweite Studierendenumfrage bestätigt hat, ist unsere Zahnklinik dringendst hilfebedürftig ist, hier ist noch überhaupt keine Lösung gefunden.
Lassen Sie uns also den heutigen Tag feiern, als einen echten Aufbruch in eine gute Zukunft für die Lehre. Profitieren werden vor allem unsere Studierenden – die Jugend, in deren Händen nicht nur unsere Zukunft, sondern vor allem bald auch unser aller Gesundheit liegen wird. Um exzellente Ärztinnen und Ärzte ausbilden zu können, braucht man auch eine gute Infrastruktur. Und den ersten Schritt hierzu werden wir hier gleich gemeinsam mit dem ersten Spatenstich tun.
Frankfurt, 12.09.2013
Prof.Dr.Dr. Robert Sader, Studiendekan Klinik