Beim Spatenstich des Medicums wurde viel geredet.
Wirklich hörenswert waren vor allem die Reden unserer beiden Studiendekane, Herrn Prof. Dr. Nürnberger und Herrn Prof. Dr. mult. Sader.
Beide kennen aus eigener Erfahrung die Situation am Fachbereich.
Die Herausforderung, Forschung, Krankenversorgung und Lehre miteinander zu vereinbaren. Das Wissen, dass in den letzten Jahren sehr viel vor allem in die Forschung investiert ist und die
Forschungsbauten zügig und großzügig realisiert wurden, während die Lehre und der Fachbereich unter Bauarbeiten und Raummangel zu leiden hatte.
Die Staatssekretärin des Hessischen Ministeriums für Finanzen Frau Prof. Dr. Hölscher hatte angemerkt, dass immerhin 10 % aller Studierenden der Goethe-Universität Medizinstudierende seien. Gerade angesichts der Neubauten auf den anderen Campi am Riedberg und im Westend waren die baulichen Defizite auf dem Medizin-Campus überdeutlich geworden.
Wir drücken die Daumen, dass jetzt mit dem Baubeginn auch der Zeitplan eingehalten werden kann: Die beiden Staatssekretäre nannten 2015. Mitte des Jahres 2015 sollte der Bau fertig sein und übergeben werden, die Innenausstattung sollte dann bis zum Ende 2015 erfolgen.
Das neue Lehr-, Lern- und Prüfungszentrum wird für die Studierenden und Lehrenden auf jeden Fall ein Riesenschritt nach vorn!
Rede von Herrn Prof. Dr. Nürnberger:
„Sehr geehrte Vorredner, liebe Gäste
Ich freue mich!
Als ich vor ca 20 Jahren den Ruf auf meine Anatomieprofessur in Frankfurt bekam, war ich entsetzt über alle technischen Facetten der Frankfurter Medizinausbildung – es musste unbedingt etwas geschehen.
Als Mitglied des Studienausschusses und dann als Studiendekan habe ich mich bemüht, die Organisationsstrukturen und die Ausstattung der Institute und Kliniken zu verbessern. In der Vorklinik stellte sich der Erfolg dann ca 10 Jahre später ein, seitdem gehören die Frankfurter Studierenden zu den besten Physikumsabsolventen der Bundesrepublik. Da aber auch die räumliche Situation nicht nur apparatetechnisch schlecht war, sondern auch in keiner Weise ausreichend für die drittgrößte Medizinausbildungsstelle Deutschlands war, habe ich die Idee eines Medicum mit einem großen Hörsaal für eine gesamte Jahrgangsbreite und den Räumen für Lernstudio, Simulationszentrum, computerisierte Prüfung und Studiendekanat angestoßen. Nach jahrelangen, zähen Verhandlungen ist es mir dann gelungen, dieses Gebäude in die Planungen des Wissenschaftsministeriums einzubringen. Und über den Spatenstich zum 1. Teilabschnitt freue ich mich sehr.
Gern möchte ich die Gelegenheit nutzen, zu danken, dass es so weit gekommen ist: Zunächst dem Financier, dem Steuerzahler und den politisch Verantwortlichen, die Mittel für die Lehrbauten zur Verfügung zu stellen. Dem Büro Wulf für einen an den Nutzeransprüchen orientierten Entwurf,
Frau Bach und Frau Breymann für ihre unermüdliche Arbeit bei der Planung, den Medientechnikern Karg und Rocholl und dem Kollegen Walcher für die Detailplanungen. Den Ministeriumsmitarbeitern Barth, Brennert, Ernst, Hammer-Frommann bin ich dankbar für die kritische, aber stets positive Begleitung.“
Die Ansprache von Herrn Prof. Sader folgt in Kürze.