Der Eyesi-Simulator bringt für alle Beteiligten, also Studierende, Dozenten und Patienten, erhebliche Vorteile.
Einen wesentlichen Vorteil des Simulators gegenüber der sonst üblichen gegenseitigen Untersuchung unter Studierenden nennt Herr Dr. Krüger:
„Augenchirurgen werden regelmäßig mit den für Diabetes mellitus typischen Krankheitsbildern im Bereich des Auges konfrontiert. Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, die überwiegend bei älteren Menschen vorkommt. Das bedeutet, dass bei einer gegenseitigen Untersuchung unter Studierenden dieses Krankheitsbild sehr wahrscheinlich gar nicht auftauchen wird. Junge Menschen weisen viele typische Krankheitsbilder noch nicht auf. Der Simulator bietet all diese Krankheitsbilder an.“
Vorteile des Trainings am Simulator für die Studierenden:
- Training manueller Abläufe mit unmittelbarer Korrektur und Wiederholbarkeit – realistische Simulation von falschen Bewegungen und deren Folgen
- Trainieren verschiedener relevanter Krankheitsbilder und verschiedener Schwierigkeitsgrade
- Beurteilung einzelner Schritte einer simulierten OP
- Erlernen des erfolgreichen Korrigierens von operativen Problemen (Komplikationsmanagement)
Der Simulator bietet Studierenden die Möglichkeit, sich frühzeitig mit authentischen Krankheitsbildern auseinanderzusetzen und sich stressfrei damit auseinanderzusetzen. Die Maschine ist, anders als Patienten, unendlich geduldig und nimmt nichts übel.
Vorteile des Trainings am Simulator für die Ausbilder:
- Studierende können am Simulator auch allein üben, durch die Fehlermeldungen lernen und trainieren und müssen nicht während der gesamten Zeit betreut werden
- Beurteilung einzelner Schritte einer simulierten OP im Nachhinein möglich Leistung und Erfolgsstand der Operateure werden einschätzbar
- Lernfortschritte werden sichtbar
Vorteile des Trainings am Simulator für die Patienten:
- Entlastung der Patienten
- Bessere Versorgung der Patienten durch besser trainierte Augenärzte
Hat Eyesi einen messbaren Ausbildungs-Erfolg gebracht?
Um die Bedeutung des Eyesi-Systems unabhängig zu beurteilen sind schon verschiedene Studien außerhalb der
Universitäts-Augenklinik Frankfurt mit beeindruckenden Ergebnissen durchgeführt und veröffentlicht worden. Derzeit läuft eine Doktorarbeit an: Eine externe, nicht zur Augenklinik gehörende Doktorandin wertet die OP-Erfolge aus. Wie viele Netzhaut-Operationen sind erfolgreich verlaufen? Wie ist der postoperative Erfolg zu bewerten? Waren weitere Eingriffe notwendig?
Fest steht: Die Studierenden nehmen die Möglichkeit dieses Trainings gern an.
Herr Prof. Dr. Koch ist sehr zufrieden, wenn er rekapituliert, dass sich seit der Einführung von Eyesi viel mehr Studierende für die Diagnostik an der Netzhaut des Auges und für die vitreoretinale Chirurgie begeistern und die komplexen mikrochirurgischen Eingriffe mit großem Erfolg erlernen.
„Nur durch die wachsende Begeisterung und aktive Mitarbeit der Studierenden bei der Entwicklung dieses Ausbildungskonzepts gelingt es uns, mit rasantem Tempo auch patientenrelevante Fortschritte zu erzielen. Das geht „Hand in Hand „ “.
Davon profitieren alle: Patienten, Studierende und Dozenten.
Weitere Einsatzmöglichkeiten des Mikrochirurgie-Simulators
Eyesi ist ein Simulator für mikrochirurgische Eingriffe.
Zurzeit steht er für Augen-OPs (Glaskörper, Netzhaut und grauer Star) zur Verfügung.
Diese und ähnliche OP-Simulatoren wären auch in anderen Bereichen der Mikrochirurgie einsetzbar, z. B. im Bereich der Inneren Medizin.
Bettina Wurche
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“Lehre: Augenklinik – Der Eyesi – Simulator in Diagnostik und Therapie”
„PULS.“ dankt Herrn Prof. Dr. Koch und Herrn Dr. Krüger für die spannende Einführung in die hohe Kunst der vitreoretinalen Mikrochirurgie.
Das Gespräch führte „PULS.“-Redakteurin Bettina Wurche.