Was verändert sich durch das „Präphysikum“ im 4. Semester?
„PULS.“ im Gespräch mit den Professoren der Vorklinik (Herr Prof. Brandt (Biochemie), Herr Prof. Brandes, (Physiologie), Herr Prof. Kaiser (Medizinische Psychologie) Herr Prof. Korf (Anatomie)).
Das 4. Semester: Stoffvertiefung und Physikumsvorbereitung
Das 4. Semester ist besonders in Hinblick auf das bevorstehende Physikum organisiert. Die Lehrveranstaltungen wiederholen und vertiefen den Stoff und der aktive Unterricht endet früh, so dass freie Zeit für die individuelle Physikumsvorbereitung geschaffen wird.
Ursprünglich hatte einzig das Fach Physiologie seine Praktikumsabschlussklausur im 4. Semester.
4 Klausuren und viele Veranstaltungen: Wo bleibt die freie Zeiteinteilung?
Analysen der Physikumsergebnisse belegten, dass die reichliche Zeit im 4. Semester jedoch nicht effektiv für die Wiederholung weit zurückliegenden Stoffs (wie Anatomie 1) genutzt wurde, sondern hauptsächlich für eine Vorbereitung auf die vertiefenden und integrierenden Seminare.
Um diesem entgegenzuwirken, werden nun Klausuren im 4. Semester geschrieben, die das gesamt fachrelevante Wissen der Fächer Anatomie, Biochemie und Psychosoziale Grundlagen erfassen. Zusätzlich kommt noch die Praktikumsabschlussklausur der Physiologie.
Lösungsvorschlag: Kombiprüfung im 4. Semester
Den Professoren und Dozenten war klar, dass 4 einzelne Klausuren eine hohe Belastung der Studierenden darstellen und das Semester völlig zerstückeln. Gemeinsam mit den studentischen Vertretern wurde daher von den Professoren der Vorklinik und dem Studiendekan Herrn Prof. Dr. Nürnberger eine Lösung erarbeitet.
Der Lösungsvorschlag für dieses Semester lautet:
1. Physiologie-Prüfung und
2. 1 Klausur mit drei Fächern an einem Tag: 01.07.2010
Im SS 2011 wird es für alle vier Fächer nur noch eine gemeinsame Klausur geben, die jedoch für jedes Fach einzeln bestanden werden muss.
3. Semester: Die härteste Zeit in der Vorklinik!
Dadurch ist die Umstrukturierung des 3. Semesters notwendig geworden: Jedes Fach muss seine Basislehrinhalte bis zum Ende des 3. Semesters absolviert und auch abgeprüft haben.
Das bedeutet eine weitere Verdichtung der zu lernenden Inhalte im 3. Semester, erläutert Herr Prof. Brandes (Physiologie). Davon ist insbesondere das Fach Physiologie betroffen: Hier gibt es jetzt mehr und längere Seminare. Zum Ausgleich wird das 3. Semester in einen vegetativen und einen Neuro-Block gegliedert und jeder Block separat geprüft: Ab WS 2010 wird es eine neue Physiologie-Seminarklausur geben die in Form von 2 Teilklausen, Ende November (Abschluss Vegetative Physiologie) und im Februar des 3. Semesters (Neurophysiologie) abgehalten wird. Neuroanatomie und Neurophysiologie werden sich in Zukunft durch die neue Struktur hoffentlich besser verzahnen – die Klausuren im Februar sind somit jetzt reine Neuroklausuren (Herr Prof. Brandes, Physiologie).
Diese Regelung gilt für die jetzigen 2.-Semester, die im kommenden Winter im 3. Semester sind.
„Präphysikum“ als Vorbereitung für das Physikum
3 Klausuren an einem Tag sind hart, ohne Frage.
Die Kombi-Prüfung aus den Fächern Biochemie, Anatomie IV und Psychosoziale Grundlagen wird allerdings so gestaltet, dass das Lernen für diese Prüfung gleichzeitig bereits eine Vorbereitung für das Physikum ist:
„Die äußeren Bedingungen der Prüfung sind jetzt sehr M1-nah.“Die Fragen und Form der Prüfung sind bereits speziell auf das Physikum ausgerichtet. Inhaltlich entspricht der Biochemie-Anteil der Prüfung den 10 Themen des Seminars, deckt also noch nicht alle Physikums-Themen ab.
„Damit ist es kein „Probe-Physikum“, aber schon ein kleiner Testlauf dafür. Es ist vorgesehen, im nächsten Jahr noch die Physiologie dazuzunehmen. Dann sind alle Fächer in einer Klausur vertreten.“ (Herr Prof. Brandt, Biochemie).
„In der Anatomie werden, wie bisher auch, 30 Fragen zum Stoffgebiet der Vorlesung Anatomie 4 gestellt, die sich eng an Fragen des M1-Examens anlehnen und in den begleitenden Seminaren vertieft wurden.“ (Herr Prof. Korf, Anatomie).
Für den Klausuranteil der Med. Psychologie/ Med. Soziologie hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nichts geändert. „Wie in den Vorjahren haben wir vom IMPP eine Klausur mit Altfragen erstellen lassen, die sich auf die im PsychSoz-Seminar behandelten Themenbereiche beziehen.“ (Herr Prof. Kaiser, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie).
„In allen 4 großen Fächern ist der Basislernstoff im Großen und Ganzen mit dem Ende des 3. Semesters abgeschlossen, danach wird vertieft und wiederholt. Im 4. Semester wird nach der Klausur am 01.07 zusätzlich ein einwöchiges Physiologie-Repetitorium abgehalten. So erhalten die Studierenden die Möglichkeit, sich noch einmal einen Überblick über den gesamten Stoff zu verschaffen und ggf. ihre eigenen Lücken zu aufzudecken und zu schließen.“ (Herr Prof. Brandes, Physiologie).
Die Kombi-Prüfung aus 3 bzw. zukünftig 4 Fächern soll Studierende motivieren, früher mit dem Lernen anzufangen und sich nicht mit kurzfristigem Lernen „von Klausur zu Klausur zu hangeln“, Dadurch, so hoffen die Professoren und Dozenten, wird der Stoff intensiver und vor allem nachhaltiger vorbereitet, und die Studierenden zu einer effektiveren Lernplanung angeregt.
bw