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ISCOMS – ein Kongress für Medizinstudierende: Lernen mit Spaß

ISCOMS – International Student Congress of (bio)Medical Sciences – ist einer der weltweit wichtigsten Kongresse für Studierende der bio-medizinischen Wissenschaften.

ISCOMS Teilnehmerinnen

ISCOMS Teilnehmerinnen

Der ISCOMS-Kongress für Studierende bietet

  • Hochkarätigen inhaltlichen Input durch renommierte Ärztinnen und Ärzte und WissenschaftlerInnen (darunter sind oft NobelpreisträgerInnen!)
  • Interaktive Workshops mit praktischen Übungen
  • Eigene Arbeiten und Fragestellungen vorstellen und diskutieren
  • Vortrag, Präsentation und Diskussion üben – auf Englisch
  • Gespräche und Diskussionen mit Medizinstudierenden aus der ganzen Welt
  • Internationale Kontakte knüpfen
  • sein fachliches Englisch (“medical English”) verbessern

Ein Crashkurs für sehr wenig Geld und in sehr kurzer Zeit.

Yasmin El-Nahry ist Medizinstudierende der Goethe-Uni und hat am ISCOMS-Kongress in Groningen (Niederlande) teilgenommen. Sie ist von ihren Erfahrungen in Groningen begeistert und für die  Periode 2013/2014 die ISCOMS- Botschafterin für Deutschland:
„Ich bin Studentin der Medizin an der Goethe Uni und für letztes Jahr war ich selber dort. Ich denke, der ISCOMS Kongress ist neben dem ESC (European Student Congress) der Charité in Berlin einer der besten.

ISCOMS Auditorium

ISCOMS Auditorium

Doktoranden, die ihre Arbeit fertig haben oder die während ihrer Forschung auf interessante (Zwischen-)Ergebnisse gestoßen sind, können vor einem internationalen Publikum ihre Arbeiten präsentieren: In Form einer “poster-presentation” oder in einer ausführlicheren “oral presentation”.
Zusätzlich dazu werden renommierte Professoren als Gastredner eingeladen, die Vorträge (“keynote lectures”) in ihrem Spezialgebiet der Forschung halten- dieses Jahr sind sogar einige Nobelpreisträger auf den Kongress aufmerksam geworden und werden sich und ihre Ambitionen vorstellen.
Der Kongress bietet aber auch vorklinischen Studenten schon einmal die Chance, einmal auf eine sehr praktische Art in Kontakt zu kommen mit dem großen Begriff “Forschung” und den Menschen – jung und alt -,  die dahinter stecken. “

Im puls.-Interview erzählt sie mehr über den ISCOMS, von ihren Erfahrungen und wie alles abläuft:

puls. “Wer veranstaltet den Kongress?“
Y. E.-N.: „Die Universität Groningen (Rijksuniverseit Groningen)  ist eine Forschungs-Universität – diese Botschaft wird auch den Studierenden schon mitgegeben.  Das ist wahrscheinlich auch der Grund für diesen Studierenden-Kongress. Er ist neben dem ECS in der Berliner Charité der bekannteste.
Der Kongress wird von den Studierenden selbst organisiert:
Die Studis im 2. Jahr sind dafür verantwortlich, und sie lernen gleichzeitig die Studis des 1. Studienjahrs an, die dann im nächsten Jahr die Aufgabe automatisch übernehmen. Das ist dort so üblich. Einige der Profs unterstützen sie dabei, aber die Studierenden arbeiten sehr selbständig und kümmern sich total professionell um alles.
Beim “formal dinner”, das immer am Ende des ersten Kongresstags stattfindet, bedienen dann die Studierenden des 1. Jahres bei einem 3-Gänge-Menü die Gäste, das ist alles schon sehr liebevoll gemacht.
Die Uni ist unglaublich gut ausgestattet, die haben auch wirklich tolle e-learning-Programme und medizinische Puppenmodelle!“

puls.: “Wie kommt man als deutscher Studierender dorthin, wo kommt man unter und wie teuer wird es?“
Y. E.-N.: „Von Deutschland nach Groningen kommt man am schnellsten und billigsten mit der Bahn. Man fährt am besten bis Amsterdam und steigt dort in den kleineren Zug nach Groningen um.
Die Studierenden aus Asien und Afrika kommen natürlich mit dem Flugzeug und werden dann in Groningen am Bahnhof von den Organisatoren in Empfang genommen.
Die Groninger Studierenden organisieren auch einen Fahrdienst, etwa vom Zentralbahnhof zu den Übernachtungsmöglichkeiten.
Für die Übernachtung gibt es drei Möglichkeiten:
- “student host”: man übernachtet für 15,00 € pro Nacht bei einem studentischen Gastgeber. Das ist praktisch wie Couchsurfing und fast am nettesten, denke ich. Am nächsten Tag wird man dann vom Gastgeber einfach mitgenommen zum Kongressgelände und hat gleich netten Anschluss.
- Studentenwohnheim: Es kostet etwas mehr, dann ist der Transfer zum Kongress allerdings mit dabei. Und man hat auf jeden Fall sein eigenes Zimmer.
- Hostel/Hotel: das kostet etwa 25,00 €. Kündigt man es vorher an, bekommt man von den ISCOMS- Organisatoren Vorschläge zugeschickt und hat keine Probleme etwas vor Ort zu finden.“

puls.: „Wie plant man den Kongressbesuch?“

ISCOMS Glückliche Preisträger

ISCOMS Glückliche Preisträger


Y. E.-N.: „Insgesamt kann man an vier Tagen teilnehmen.
Am Pre-Congress Tag (Tag 0) gibt es Kurse zu den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, wie “medical statistics”, “critical reading” oder “animal experimentation in research”, die man buchen kann. Ansonsten kommt man einfach abends an und geht zur “welcoming night”- bei Pub-Quiz, Buffet oder an der Bar lernt man schon dort den ein oder anderen kennen.
Dann kommen die zwei eigentlichen Kongresstage:  Für die Sessions- muss man sich vorher online anmelden. So muss man also vorher schon überlegen, was man mitmachen möchte!
Wenn man selbst eine Präsentation machen will, muss man natürlich pünktlich seinen Abstract einreichen (für den nächsten Kongress bedeutet das bis zum 14. Februar 2014!)
Abends gibt es nach jedem Tag ein gemeinsames Essen.
Am 4. Tag kann man dann noch an einer Exkursion teilnehmen: Diesmal stand ein Ausflug in ein historisches Fischerdorf mit Fahrradtour auf dem Programm.“

puls. “Wie hoch waren die ISCOMS-Kongressgebühren für 2013?“
Y. E.-N.: „Die Workshops der Pre-Courses kosten 15,00 €.
Ich hatte den vollen Konferenzpaß, den „Passe Partout“, für 40 € genommen: darin enthalten waren
die beiden Kongresstage inkl. Pausensnacks und Mittagessen, das abendliche “social programme” und die welcoming-Party am Vortag.
Es gibt allerdings auch Tagestickets, das heißt, man zahlt pro Konferenztag jeweils nur 10,00 €.
Wer an der Exkursion teilnehmen möchte, bezahlt zusätzlich nochmal 55,00 €,  dafür wurde aber auch einiges geboten. Es war ein Riesenspaß!
Das sind die Preise für 2013, die für 2014 sind noch nicht online.
Ich habe an den Workshops teilgenommen und am  Kongress und habe dafür nur ungefähr 60,00 € bezahlt. Dafür habe ich wirklich an Erfahrungen und Eindrücken reichlich zurückbekommen!“

puls.: „Woher kommen die TeilnehmerInnen? Welche Gründe habe Studierende, an diesem Kongress teilzunehmen?“
Y. E.-N.: „Für die Kongress-Teilnahme gibt es ein Zertifikat, auf dem auch steht, ob man nur zugehört oder selbst präsentiert hat , auch die Teilnahme an Precourses wird zertifiziert.. Wenn man einen Preis gewonnen hat, gibt es noch gesonderte Zertifikate.
Es waren sehr viele Teilnehmerinnen aus allen Teilen Afrikas und Asiens dabei. Die werden von ihren Universitäten unterstützt und zu solchen Kongressen geschickt, weil diese den Kongress  mit seinem fachlichen Input und Feedback, sowie den internationalen Kontakten für so wichtig halten. Aus Deutschland waren nur ganz wenige Studierende dabei. Die Groninger wundern sich übrigens darüber, schließlich wohnen wir ja wirklich nahe ´dran.
Für die Teilnahme am Kongress und an den Workshops gibt es Zertifikate, außerdem werden viele Preise für die Präsentationen verliehen. Dann gibt es neben einem zusätzlichen Zertifikat auch noch tolle Forschungsgelder (zw. 100 -1500 €), Stipendien oder Jahresabos von Fachzeitschriften, wie “The Lancet” oder ” The New England Journal of Medicine”.“

(Teil 2 können Sie morgen auf puls. lesen).

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