Gestern hat die Goethe-Uni es tatsächlich mal in die Tagesschau geschafft.
Mit Knalleffekt!
Boooom!
Die Sprengung des AfE-Turms (AfE: Abteilung für Erziehungswissenschaften) am Sonntagmorgen um 10:04 Uhr hatte die volle Aufmerksamkeit der Medien – überregional.
Der Sprengmeister „Krater-Edi“ Eduard Reisch und sein Team haben ganze Arbeit geleistet: Mit ein paar Minuten Verzögerung kommt das 2. Signal zur Sprengung.
Trööööööt. Trööööhhhht.
Gemeinsam zählen die Sprengmeister und die Menge den Countdown von 10 auf 0 ´runter.
Dann gehen die ersten Sprengladungen auf der Mitte des Turms los.
Die 2. Stufe der Sprengungen ließ die Fassaden des Turms wie Vorhänge nach unten fallen.
Zuletzt stürzte dann der Turm komplett in sich zusammen.
950 Kilogramm Sprengstoff in 1400 Bohrlöchern fällen den 116 Meter hohen Turm in Sekunden.
Der AfE-Turm war das höchste Gebäude, das je in Deutschland gesprengt worden ist – ein neuer Rekord.
Die ZuschauerInnen waren begeistert.
Ein paar Langzeitstudenten im 38. Semester waren vielleicht auch etwas wehmütig.
Der „Elfenbein“-Turm aus den 70-er Jahren war bis zur Oberkante gefüllt mit Geschichten und Emotionen. Diese emotionsgeladenen Erinnerungen an aufmüpfige Demos, schweißtreibende Prüfungen und einen dramatischen Todesfall kam in vielen Zeitzeugenberichten zum Ausdruck (s. u.). Die Graffitis auf dem Beton könnten Bücher füllen.
Einer der ersten Graffitis nach dem Bau 1972 war „Sprengt den Turm“. Es hat 42 Jahre gedauert – nun kam es zum explosiven Event!
Wie schade, dass nicht auch mal echte Uni-Themen wie der geringe Bafög-Satz, hohe Semesterbeiträge, Wohnungsmangel (nicht) nur für Studierende, zu kleine Hör- und Seminarsäle etc. in die Nachrichten schaffen.
Vielleicht ist die Erklärung ganz einfach:
Die Sprengung des AfE-Turms war einmalig und für die Zuschauer kostenlos. Danach war Schluss.
Die ewig unterfinanzierten Hochschulen hingegen sind ein Dauerthema. Das wollen die Steuerzahler nicht mehr hören.
Videos und Pressespiegel:
Um den AfE-Turm rangen sich viele Legenden und natürlich gibt es spektakuläre Aufnahmen der Sprengung.
Hier finden Sie eine kleinen Pressespiegel:
„Sprengung Frankfurt Uni Turm AfE-Turm Abriss in Frankfurt“ (Video von Nils Lappenbusch)
Videos und Zeitraffer-Aufnahmen bei Hit Radio FFH
Süddeutsche: „Turm der Weltverbesserer“
FR: „Jubelrufe für Krater-Edi“
FR: „Tod im Fahrstuhlschacht“
Jungle-world: „Der AfE-Turm in Frankfurt soll abgerissen werden: Bye, bye, Elfenbeinturm“ (Krsto Lazarević)
br: ““Krater-Edi” pulverisiert Frankfurter Uni-Turm“
Goethe-Universität: Bildergalerie „Erinnerungsgeschichten aus dem AfE-Turm“
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