Artikelformat

Die Ausstellung “100 Jahre Universitätsmedizin” ist eröffnet!

Die Ausstellung „100 Jahre Universitätsmedizin“ ist jetzt eröffnet.
Zur feierlichen Eröffnung hatte sich sogar der Namensgeber der Universität der Herr Geheimrat Goethe  sich eingefunden. Er wetterte wortgewaltig gegen die Zersplitterung des Medizinstudiums in viele kleine Fächer und Expertentümer. „Jede Vielheit will in Einheit zurück“!
Also, eigentlich war es gar nicht Goethe, sondern Herr Prof. Dr. Stehle, der Goethes „Faust: Eine Tragödie“ zitierte. Faust hatte als Medizinstudent zum Medizinstudium jedenfalls eine ganze Menge zu sagen.

Die von Herrn Prof. Dr. Dr. Benzenhöfer konzipierte Ausstellung stellt in Texten, Bildern und Objekten die wichtigsten Stationen unseres Fachbereichs vor.
Die Gründung der Universität fiel in eine schwere Zeit: Der 1. Weltkrieg verlangte nach Lazarettplätzen für die Pflege der verwundeten Soldaten. Statt zu studieren und zu lehren, zogen viele Männer in den Krieg. Nach dem Krieg kam der finanzielle Zusammenbruch, die Universität konnte mit staatlicher Hilfe gerettet werden.
Dann kam eine Zeit mit großartigen Ärzten und Forschern wie etwa der spätere Nobelpreisträger Paul Ehrlich und Gustav Embden, die für große medizinische Fortschritte stehen.
Die NS-Zeit und der 2. Weltkrieg waren dann das dunkelste Kapitel der Universität und Medizinischen Fakultät. Viele Mediziner jüdischer Herkunft mussten fliehen oder wurden ermordet, andere Ärzte wandten sich den NS-Lehren zu und vertraten die Lehre der Erbbiologie und Rassenhygiene. Der Assistent dieses Lehrstuhls war Gustav Mengele, der später als Lagerarzt von Auschwitz berüchtigt wurde.
Nach dem Krieg mussten große Teil des Campus neu aufgebaut und reorganisiert werden, 1971 wurde der Zentralbau mit dem Bettenhochhaus eröffnet. Und nun durchläuft der Campus wieder eine intensive Bau-Phase.
Der Dekan Herr Prof. Josef Pfeilschifter fasst die enorme Entwicklung der Fakultät bzw. des Fachbereichs zusammen:„1914 gab es 16 Gründungsprofessoren und 145 Studenten. 100 Jahre später sind es mehr als 100 Professoren und 3400 Studenten.“ Der Fachbereich ist heute eine der  fünf großen deutschen Medizinfakultäten.
Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff weist noch einmal auf die Sonderstellung der medizinischen Fakultät mit ihrer dreifachen Aufgabenstellung hin: Patienten zu behandeln, Ärzte auszubilden und zu forschen. Und Herr Dr. Jürgen Schölmerich, der ärztlicher Direktor der Uniklinik, meint zur derzeitigen Baustellensituation: „Sehen Sie mal in fünf Jahren nach, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind.“

Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Schwere Geburt, gut entwickelt“ in der Frankfurter Neuen Presse:

Kommentare sind geschlossen.