Mehrere Fragen werden jeweils zu Indikatorengruppen zusammen gefasst.
Die Indikatorengruppen werden dann wieder zu Kategorien summiert.
Um die Fragen und Ergebnisse besser verstehen zu können, haben wir ein Beispiel herausgesucht.
Beispiel : Die Indikatorengruppe „E-Learning“ der Kategorie „Studiensituation insgesamt“. Hinter „E-Learning“ verbirgt sich das gesamte Internet-Angebot des FB.
In diesem Fall besteht die Indikatorengruppe aus folgenden Fragen:
(Quelle: CHE-Ranking, 2009; Studierenden-Fragebogen)
Das E-Learning-Angebot ist in 2003 mit 2,5, in 2006 mit 2,4 und in 2009 mit 2,9 bewertet worden.
Es ist in den letzten 10 Jahren kontinuierlich erweitert worden.
Warum ist es dann 2009 schlechter als 2003 beurteilt worden?
Aufgrund sehr vieler Gespräche mit Studierenden zu diesem Thema vermuten wir, dass es mit der Unübersichtlichkeit des E-Learning-Angebots zu tun haben könnte, da nicht alle Dozenten konsequent die offizielle Lernplattform (WebCT) nutzen.
Keine greifbare Aussage zum E-Learning
Beim Thema E-Learning fällt auch auf: Die Fragen sind so unspezifisch, dass die Antworten eigentlich kaum harte Fakten beinhalten.
Das Thema E-Learning deckt am Fachbereich ein riesiges Angebot ab, dazu hat CHE insgesamt zweimal zwei Fragen gestellt.
Die Fragen lassen offen, was der einzelne Studierende unter E-Learning versteht. Insgesamt wurde dazu eine Gesamtnote verteilt und an den Fachbereich weitergegeben. Diese Gesamtnote unterscheidet nicht zwischen hochgeladenen Vorlesungsfolien, der Nutzung eines Lernmanagementsystems mit interaktiven Elementen (Chats, Forum,…), Selbstlernmodulen und vielen anderen Angeboten.
Die Endnote unterscheidet auch nicht mehr zwischen dem Angebot, der Tauglichkeit einer Methode, der graphischen Umsetzung und der didaktischen Qualität des Inhalts. Denn der Fachbereichsleitung wurde nur die Endnote präsentiert.
Dadurch ist zumindest diese Frage des CHE-Ranking wenig nützlich, denn sie trifft keine greifbare Aussage.
Durch derartig unspezifische Fragen ergibt ein Ranking keine spezifischen Aussagen und Bewertungen. Es gibt nur sehr allgemein Stimmungen wieder. Dadurch bietet es keine echte Chance zur aktiven Behebung von Missständen. Und es wird seiner selbst gestellten Aufgabe, Studiensituationen verbessern zu wollen, nicht gerecht.
Ob die anderen Indikatorengruppen, Fragen und Ergebnisse ebenfalls so unspezifisch und wenig aussagekräftig sind, müsste im Einzelnen überprüft werden.
Bettina Wurche
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