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Aktuell: Reform des Transplantationsgesetzes

Organspenden für lebensrettende Transplantationen sind ein Thema, das schon im Medizinstudium immer wieder auftaucht. Beispielsweise wurde von dem Studenten Benjamin Walch in seiner Rede zur Beisetzung der Körperspender genannt.

Heute beraten zwei Expertenrunden über die Reform des Transplantationsgesetzes:
In Frankfurt am Main treffen sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern und in Berlin berät der Gesundheitsausschuss des Bundestages.

“Entscheidungslösung” versus “Widerspruchslösung”

Die Neuregelung des Gesetzes ist zum Jahreswechsel geplant.

Dabei werden vor allem zwei Vorschläge diskutiert:
„Die “Entscheidungslösung” und die “Widerspruchslösung”.
Eine Entscheidungslösung könnte folgendermaßen aussehen: Jeder Bürger wird mindestens einmal gefragt, ob er im Fall des Hirntods Organe spenden möchte. Dies wird im Personalausweis, im Führerschein oder der Krankenversicherungskarte dokumentiert. Eine Pflicht zur Entscheidung soll es aber nicht geben.
Bei der Widerspruchslösung gilt jeder automatisch als Spender, solange er dies nicht ausgeschlossen hat. Eine solche Regelung gilt beispielsweise in Spanien oder Österreich.“
(Tagesschau online: „Neue Regelung bis Jahresende?Gesundheitsminister beraten über Organspenden“)

Auch die Frankfurter Rundschau hat heute zur Reform des Transplantationsgesetzes einen ausführlichen Artikel gebracht, über Menschen, die auf Organspenden warten und Gründe, die von verschiedenen Seiten für und gegen Organspenden vorgebracht werden: “Warten auf das Leben“.

Was ist ein Transplantationsbeauftragter?

Neben neuen Gesetzen bedarf es im Bereich der Organspende auch dringend einer besseren Koordination und Kommunikation in den Krankenhäusern: „In den Kliniken wird oft gar nicht gemeldet, wenn ein möglicher Organspender stirbt. Das alles wird zu schlecht koordiniert, heißt es beim Deutschen Institut für Organtransplantation. Dort ist man der Ansicht, wenn jede Klinik einen Transplantationsbeauftragten hätte, dann könnten viele Menschenleben gerettet werden.“ (Tagesschau online).

BZgA: „Ich entscheide selbst“

Auf der Seite zur Organspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist umfangreiches Informationsmaterial für interessierte potentielle Spender und Material für Ärztinnen und Ärzte zu finden. Auch die Ergebnisse einer Umfrage unter Ärzten zur Beratung ihrer Patienten zur Organspende sind dort abrufbar.

04.06.: „Tag der Organspende“

Am 04. Juni war übrigens der „Tag der Organspende“.
Haben Sie das gewusst?
Die „PULS.“-Redaktion ist trotz täglicher Recherche in den Medien leider auch nicht darauf gestoßen.
Das spricht dafür, dass das Marketing für dieses lebenswichtige Thema dringend verbessert werden sollte!

Ihre Meinung zur Reform des Transplantationsgesetzes

Meinen Sie, dass die Gesetzesnovelle mehr Menschen zu Organspenden bewegen wird?
Wie könnte man mehr Menschen motivieren, Organspender zu werden?
Was halten Sie von der Funktion eines Transplantationsbeauftragten?

Diskutieren Sie mit uns über die Kommentarfunktion über dieses wichtige Thema!

Bettina Wurche

 

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