„Uni hilft!“ ist eine Aktion zur Typisierung von potentiellen Knochenmark-/Stammzellspendern: Studierende pieksen andere
Studierende.
Das Ziel ist: möglichst viele junge Leute zu finden, die gewillt und geeignet sind, Knochenmark zu spenden. Außerdem geht es um Aufklärungsarbeit zu diesem wichtigen Thema. „Uni hilft“ ist ein Projekt der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd).
„Uni hilft“ hilft Leukämie-Erkrankten
„Erkrankungen des blutbildenden Systems wie Leukämie sind leider keine Seltenheit. Jedes Jahr erkranken in Deutschland ungefähr 12000 Menschen – darunter circa 600 Kinder – an einer dieser Erkrankungen. Ihnen kann oft nur mit einer Stammzellspende geholfen werden. Einen passenden Spender zu finden ist trotz modernster Technik in der Transfusionsmedizin und Hämatologie/Onkologie aber immer noch schwierig…
Nur 30% der Erkrankten finden einen passenden Spender innerhalb der Familie. Von den restlichen Betroffenen kann immerhin in 70% der Fälle in den Datenbanken jemand gefunden werden.
Kriterium für eine erfolgreiche Transplantation ist eine möglichst hohe Übereinstimmung in den sogenannten HLA-Merkmalen (Human leucocyt antigen), Proteinen auf der Oberfläche der weißen Blutkörperchen.
Da diese Merkmale bei jedem Menschen unterschiedlich und unter Umständen sehr selten sind, ist es besonders wichtig eine möglichst große Datenbank mit Spendern zu haben. Dazu kommt noch das Problem, dass einige Spender aufgrund von gesundheitlichen Problemen oder ihres Alters (man verbleibt nur bis zum Alter von 65 Jahren in der Datenbank) aus der Datenbank ausscheiden.
Dies ist auch der Grund warum die Zielgruppe von Uni Hilft hauptsächlich Studenten sind: Sie verbleiben lange in der Datenbank und leiden seltener an „Ausschlusserkrankungen“ wie z.B. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.“
„Uni Hilft“ basiert auf der Aktion „Marrow“ aus Großbritannien. 2007 organisierte die bvmd-Lokalgruppe Hamburg die erste studentische Typisierungsaktion in Deutschland, dann haben immer mehr Fachbereiche die Aktion ebenfalls durchgeführt. Bis heute sind schon mehr als 14.700 Personen neu typisiert worden.
Wie ist „Uni hilft“ an anderen Medizin-Fachbereichen gelaufen?
„In Hamburg fand die Aktion schon das zweite Mal statt. An fünf Aktionstagen wurde auf die Knochenmarkstypisierung hingewiesen: Es gab eine Podiumsdiskussion, einen Uni-Kino-Abend (Grüne Wüste), ein Benefizkonzert und natürlich Informationsstände. An drei Tagen wurden 1850 Personen typisiert, dabei vor allem Studenten und Unikliniksmitarbeiter.
Kölner Studenten typisierten an drei Tagen. Die ersten beiden Tage fanden in der Hauptmensa der Universität statt (da die Mediziner in Köln nicht beim Rest der Studenten lernen), am dritten Tag wurde in einem kleinen Hörsaal in der Uniklinik typisiert. Bei diesem ersten Mal gaben knapp 650 potentielle Spender etwas Blut und konnten sich als Gegenleistung ein gutes Gefühl, einen Berliner und einen Softdrink mitnehmen.
In Münster richtete sich der Fokus vor allem auf die Blutspende. An drei Tagen klärten die Studenten vor allem auf, schafften Missverständnisse und Unklarheiten über Blutspende, Knochenmarkstypisierung und Co. aus der Welt und machten Termine zur Blutspende aus. Zur Knochenmarkstypisierung wurden ca. 165 Personen geworben und es wurden noch 500 Flyer verteilt, sodass sicher noch mehr Leute einen Termin machen werden.
„In Greifswald war der Fischmarkt Schauplatz der Aktion. Insgesamt vier Tage waren ca. 40 Medizinstudenten als Helfer vor Ort um aufzuklären und Blut abzunehmen, der Fokus richtet sich dabei auf die gesamte Bevölkerung der Stadt, nicht nur auf Studenten. Am Ende konnten über 950 Personen als neue Knochenmarkspender in die Kartei aufgenommen werden und viele mehr fühlten sich besser informiert.“
(Quelle: bvmd „Uni hilft“)
Bettina Wurche