Artikelformat

Wie ist der FB 16 mit den Ergebnissen des Ranking umgegangen?

Der Fachbereich war natürlich zunächst schockiert.
Die Ergebnisse wurden sehr ernst genommen: Der FB begann umgehend mit einer Analyse der Daten. Dazu gehörten zunächst Gespräche mit dem Gemeinnützigen Centrum für Hochschulentwicklung GmbH (CHE).
Der FB 16 war an einer detaillierten Auswertung interessiert, um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Dazu lud der Fachbereich eine CHE-Mitarbeiterin zu einer Fachbereichs-öffentlichen Anhörung ein, zu der auch alle Dozenten kommen konnten.
Leider konnte die eingeladene Mitarbeiterin des CHE die Fragen nach Details kaum beantworten, erinnert sich Herr Prof. Nürnberger. Das Gespräch brachte kaum Erkenntnisse.
Nur mit einer detaillierten Auswertung des Ranking-Ergebnisses hätte man die Schwachstellen aufdecken und dann gezielt daran arbeiten können.
Immerhin hatte CHE zumindest offen gelegt, wie viele Studierende an der Umfrage teilgenommen hatten: ganze 86.

Wichtigste Kritikpunkte am CHE-Ranking:

Für den FB Medizin der Goethe-Uni war n=86.
Eine Stichprobe von n=86 erschien bei einem so großen Fachbereich zumindest fragwürdig.
Wie viele Studierende unseres Fachbereichs angeschrieben wurden, von denen 86 dann geantwortet haben, wissen wir leider nicht. Dazu haben wir nur die Auskunft von CHE, dass eine Stichprobe grundsätzlich, abhängig von der Größe des Fachbereichs, aus 15 bis 500 Personen besteht.

Außerdem steht auf der Seite zur Methodik des Ranking, dass im Jahre 2009 insgesamt 16.942 Studierende der Humanmedizin verschiedener Universitäten angeschrieben wurden, von denen insgesamt 3.716 geantwortet haben.

Leider gab es keine Aussage dazu, aus welchen Semestern die Teilnehmer stammten. Eine Aufsplittung der Ergebnisse nach vorklinischem und klinischem Studienabschnitt wäre sehr wichtig gewesen, da beide Studienabschnitte ja bekanntlich erhebliche organisatorische Unterschiede aufweisen und von den Studierenden sehr unterschiedlich beurteilt werden.

Aus den „Zensuren“ des Ranking lassen sich sehr schwer Aussagen herauslesen, aus denen man notwendige Veränderungen ableiten kann.
Dem „Gerankten“ wird nur eine Abschlussnote für jede Indikatorengruppe zugestanden, die das Ergebnis pauschalisiert. Lesen Sie dazu die “PULS.”-Analyse der Indikatorengruppe „E-Learning“.

Schlechtes Ergebnis erforderte Handlungsbedarf!

Das CHE-Ranking und seine Ergebnisse warfen im FB viele Fragen auf.
Der Studiendekan Herr Prof. Dr. Nürnberger sah akuten Handlungsbedarf.
Zunächst bestanden Zweifel an der Aussagefähigkeit der dünnen Datenlage. Darüber hinaus war es wichtig, zu erfahren, welche Kritikpunkte in welchen Studienabschnitten auftraten.

Herr Dr. Dittrich, der die Arbeitsstelle für Individuelle Studienbegleitung leitet, hatte in England bereits langjährig Verfahren im Hochschulmanagement und zur Qualitätssicherheit angewendet. Er schlug aufgrund dieser umfangreichen Erfahrungen vor, eine statistisch und inhaltlich zuverlässige Überprüfung der CHE-Ergebnisse durchzuführen: das FB-16-eigene Ranking namens „InStube“ (=Individuelle Studienbegleitung).

Welche Ergebnisse “InStube” erbrachte können Sie demnächst auf “PULS.” lesen oder auch im neuen Uni-Report 1/11 auf Seite 16 unter “Positive Entwicklungen fördern – Chancen nutzen”.

Bettina Wurche

3 Kommentare

  1. Mich hätte mal eine konkrete Auswertung interessiert bezogen auf den oben dargestellten Fragebogen “InStube”. Der Artikel im Uni-Report finde ich ungelungen – immer wenn ein Ergebniss bzw. eine Schlussfolgerung der Umfrage dargestellt wird, folgt im Nebensatz die Relativierung und die Feststellung dass bereits auf die Probleme reagiert wurde. Das sieht sehr nach “schönreden” aus… denn tatsächlich gibt es nachwievor Probleme im Fachbereich. Das oft aufgeführte Argument, dass sich durch die Semesterplanung für die Studenten ein hohes Maß an zeitlicher Flexibilität ergibt, ist oft nicht wahr – späte und zeitlich äußerst ungünstige Einteilungen machen mehr als eine Famulatur pro Jahr (!) teilweise unmöglich. Spontane Zeitänderungen von OSCEs und Klausuren stehen einer langfristigen Planung ebenso im Weg.

    Ich frage mich also warum (wie angekündigt) die Ergebnisse nie direkt mit Fragen und Prozentzahlen veröffentlicht wurden?

    • “PULS.”-Antwort: Wir bringen im CHE-Ranking-Dossier als einen der nächsten Artikel eine detailliertere Auswertung der “InStube”-Untersuchung.

  2. Pingback: Beliebteste Suchbegriffe » Wie ist der FB 16 mit den Ergebnissen des Ranking umgegangen? « PULS.