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Was darf ein PJ-ler? Alles außer Fehler machen?

PJ-ler sollen bei der Patientenversorgung Verantwortung übernehmen und in ihren späteren Arztberuf besser hineinwachsen.
Aber was und wie viel dürfen sie genau tun?
Und was passiert, wenn sie  das Falsche tun?

Die Arbeit als PJ-ler kann für Studierende schnell zu einer Gratwanderung werden:
Handeln sie zu wenig und fragen zu viel nach, sind sie zwar auf der sicheren Seite. Dafür handeln sie sich aber möglicherweise den Vorwurf ein, unselbständig zu sein.
Handeln sie  zu eigenmächtig, besteht das Risiko, Fehler zu machen.
Der Studierende muss die Balance zwischen beiden Polen halten.

Im letzten Jahr hat ein PJ-ler in Bielefeld einen folgenschweren Fehler gemacht:
Er hatte einem Baby ein oral zu verabreichendes Medikament intravenös gegeben – das Kind verstarb. (Lesen Sie dazu mehr in „Fahrlässige Tötung eines Babys: Geldstrafe“ (Die Glocke online).
Das Amtsgericht Bielefeld verurteilte den Studierenden in erster Instanz wegen fahrlässiger Tötung.
Zurzeit läuft das Berufungsverfahren.
Dieser Vorfall hat eine heftige Diskussion ausgelöst.

Es ist Zeit, für PJ-ler klare Regeln zu schaffen, die ihnen die aktive Mitarbeit auf den Stationen ermöglichen. Dazu sind juristische Regelungen notwendig, aber auch eine klare Ansage im Verhaltenskodex auf jeder Station. Dazu würde etwa auch gehören, dass ein PJ-ler immer und jederzeit nachfragen darf, ohne dafür angeschnauzt zu werden.

Die Zeitschrift „studentenPACK“ der Lübecker Studierenden
hat zu der schwierigen Situation der PJ-ler einen wirklich lesenswerten Beitrag veröffentlicht, in dem es um den juristischen Rahmen, den Alltag auf der Station und die Situation der Studierenden geht:
„Was man im Praktischen Jahr darf und tut: Alles außer Fehler machen?“

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Schreiben Sie uns!

Bettina Wurche

3 Kommentare

    • Bettina Wurche

      09/07/2013 @ 09:16

      Hallo Lukas,
      vielen Dank für die Korrektur.
      Ich habe es im Artikel geändert.
      Da habt Ihr auf jeden Fall einen exquisiten Artikel geschrieben, der absolut den Nerv getroffen hat!
      Grüße, Bettina Wurche

  1. Vielen Dank für den Artikel, sicherlich ein wichtiges Thema, mit dem man sich vor dem PJ mal auseinander gesetzt haben sollte.