Die Anatomischen Kurse nehmen einen zeitlich und inhaltlich erheblichen Teil des vorklinischen Studienabschnitts ein.
Studierende älterer Semester geben Ihnen folgende Ratschläge:
1. Fangen Sie sofort mit dem Lernen an!
Das Fach „Anatomie“ ist ein sehr umfangreiches und grundlegendes Themengebiet der Medizin. Sie können diesen Umfang bewältigen. Wenn Sie sofort lernen. Ein Rückstand ist nur sehr schwer wieder aufzuholen. Das Sprichwort “Der frühe Vogel fängt den Wurm” gilt auch beim Lernen.
2. Arbeiten Sie im Kurs intensiv mit!
Es stehen viele Studierende um eine Leiche. Man kann nicht immer alles sehen.
Wenn Sie etwas nicht gesehen oder verstanden haben: Fragen Sie nach.
Fragen Sie notfalls auch zweimal nach.
Ihre Tutoren und Dozenten werden Ihnen bestimmt alle Fragen beantworten.
Sie müssen die Fragen nur stellen.
Präparierkurs
In Ihrem 1. Semester werden Sie sofort mit der Anatomie und dem Präparieren von Leichen konfrontiert.
Der Formalingeruch und die verstorbenen Menschen, deren Körper Sie präparieren sollen, wirken vielleicht zuerst einmal abschreckend, möglicherweise sogar beängstigend.
Der Präparier-Kurs gleich zu Beginn verlangt Ihnen viel Disziplin ab:
Disziplin beim Lernen des gewaltigen Stoffumfangs.
Disziplin beim Aufbauen einer professionellen Distanz gegenüber einem menschlichen Körper, tot oder lebendig.
Diese Balance zwischen Distanz und Nähe ist eine elementar wichtige Fähigkeit zur Ausübung des Arzt-Berufs.
Falls Sie Probleme haben, Ihre Gefühle dazu in den Griff zu bekommen:
Suchen Sie das Gespräch mit Ihren Dozenten.
Sie können sich etwa an Ihre Anatomie-Dozenten wenden, die im 1. Semester Ihre hauptsächlichen Mentoren sind.
Außerdem können Sie auch das Gespräch mit den evangelischen oder katholischen Geistlichen der Krankenhausseelsorge suchen. Die Geistlichen werden den Anatomie-Kurs besuchen und sind offen für Gespräche mit allen Menschen, unabhängig von ihrer Konfession.
Körperspender:
Die Leichen im Präparierkurs stammen von Körperspendern.
„Körperspende
Die Dr. Senckenbergische Anatomie hat die Aufgabe, künftigen Ärzten Kenntnisse über den Aufbau des menschlichen Körpers zu vermitteln. Sie sind eine unerlässliche Voraussetzung für jedes ärztliche Handeln. Die komplizierten Lagebeziehungen der Organe und Körperteile zueinander lassen sich nur unzureichend aus Büchern und Bildern erfassen. Daher ist das praktische Arbeiten an einem toten Körper im Präparierkurs der wichtigste Teil der anatomischen Ausbildung.
Im Kurs lernen die Medizinstudierenden die Körperregionen und Organe kennen, indem sie die Strukturen selbst aufsuchen und im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“.
Zusätzlich finden in unserem Institut regelmäßig anatomische Operationskurse statt. In diesen Kursen bereiten sich Ärzte auf Operationstechniken vor, die sie später bei den Patienten anwenden. Dabei werden nicht nur bekannte Techniken vermittelt, sondern auch neue Operationsverfahren entwickelt und getestet.
Aus diesen Gründen ist die Dr. Senckenbergische Anatomie denjenigen Menschen, die bereit sind, ihren Körper nach dem Tod der medizinischen Ausbildung und Weiterbildung zur Verfügung zu stellen, außerordentlich dankbar und verpflichtet sich zu einem würdevollen Umgang mit den Leichnamen.
Zuständig für das Körperspendewesen ist die Prosektur.
Für weitere Informationen sowie für unsere Körperspendeunterlagen wenden Sie sich bitte an den Leiter der Prosektur Herrn PD Dr. Christof Schomerus.
Einmal im Jahr – in der Regel zum Ende des Sommersemesters (letzte Juni-/erste Juliwoche) – findet eine zentrale Gedenkfeier für die Körperspender statt. Den Termin für die zentrale Gedenkfeier entnehmen Sie bitte der Seite Neuigkeiten.
Wir haben eine Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen zusammengestellt. Möglicherweise werden auch Ihre ersten Fragen dadurch beantwortet.“
(Quelle: Dr. Senckenbergische Anatomie: Körperspende)
Die Körperspender haben ihre Körper in vollem Bewußtsein für die Ausbildung von MedizinerInnen gespendet. Dafür können Sie als Studierende sich am besten bedanken, indem sie die Körper mit Respekt behandeln und daran möglichst viel lernen.
Lesen Sie mehr dazu
“PULS.”: Ethik: Feier für Körperspender
Körperspende: „Geschenkte Körper“
Bericht eines Giessener Studenten zur Vorbereitung auf den Präp-Kurs.
09/07/2011 @ 13:53
Ich bin definitiv auch der Meinung, dass die Anatomie möglichst früh gelernt werden sollte. Lieber den Lernstoff gleichmässig verteilen, als den großen Umfang an Wisssen in wenigen Wochen “reinzupauken”. Für mich hat sich die Kombination aus Lehrbüchern und Karteikarten bestens bewährt. Zusätzliche habe ich bei Begriffen, die einfach nicht in den Kopf wollten, noch entsprechende Artikel gelesen. Das hat den Begriff besser in einen Gesamtzusammenhang gebracht und somit das nachhaltigere Lernen verstärkt. Einige interessante Artikel habe ich übrigens auf kenHub gefunden