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Presseschau: Denken Ärzte anders?

"PULS."-Presseschau

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In ihrem Beitrag “Die Besonderheit des ärztlichen Denkens” für die FAZ beschäftigt sich Sibylle Anderl mit dem Vorurteil, dass Ärzte eine spezifsche Denkweise haben.

Die Frage nach einem spezifischen, “typischen” Mediziner-Denkenist gar nicht neu:
Ludwig Fleck, den Anderl als Vordenker der modernen Wissenschaftstheorie bezeicnte, hat schon 1927 einen Aufsatz dazu verfaßt. Er kam zu dem Ergebnis,  dass es tatsächliche signifikante Unterschiede zwischen ärztlicher und naturwissenschaftlicher Erkenntnis gibt.

Der Philosoph Hans-Georg Gadamer führte diese unterscheidliche Denkweise auf den Kontrast der “naturwissenschaftliche Erfahrung des Machens und Konstruierens” eines Naturwissenschaftlers zu der “heilenden Tätigkeit eines Wiederherstellens des Natürlichen” des Mediziners zurück.

Anderls philosophische Reflexion zu grundsätzlichen Denkweisen in Medizin und Naturwissenschaft ist sehr lesenswert. Ihre Ausgangsfrage ist, ob der humanistische Blickwinkel zu kurz kommt, wenn die Gesundheitsforschung von Chemikern und Molekularbiologen dominiert wird (wie die Nobelpreisverleihungen zeigen).

Bettina Wurche

 

 

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