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Neue Medien: Facebook stellt Gesichtserkennung ab

Die Facebook-Gesichtserkennung ist in Europa abgeschaltet worden. Diese Funktion ermöglichte die Zuordnung von Gesichtern zu Personen und darüber weiter zu deren persönlichen Daten.
„Als die Funktion vor knapp einem Jahr eingeführt wurde, stieß sie auf heftige Kritik – vor allem bei den Nutzern des sozialen Netzwerks. Da die Funktion sofort in die Standardeinstellungen und ohne speziellen Hinweis übernommen wurde, waren viele Nutzer überrascht, als sie auf Fotos von Freunden verlinkt wurden, obwohl sie damit nicht einverstanden gewesen sind. Nutzer konnten diese automatische Funktion nur sehr umständlich in ihrem Profil deaktivieren. […]
Die automatische Gesichtserkennung soll nach der Vorstellung von Facebook den Nutzern helfen, ihre Freunde in Fotos zu finden und zu markieren. Unter anderem der Hamburger Datenschützer Johannes Caspar hatte aber kritisiert, eine Datenbank mit dem “Gesichtsabdruck” von Millionen Mitgliedern habe ein immenses Risiko- und Missbrauchspotenzial.“ schreibt „Die Welt“-online in ihrem Beitrag „Facebook stoppt Gesichtserkennung

Der Jura-Student Max Schrems von der Wiener Studenteninitiative „Europe versus Facebook“ hatte bei der irischen Datenschutzbehörde eine Beschwerde mit insgesamt 22 Unterpunkten gegen Facebook eingereicht. Die Datenschutzbehörde hatte daraufhin die Vorwürfe geprüft und legte am Freitag den aktuellen, fast 200 Seiten starken Prüfbericht vor. In dem Prüfbericht stand auch, dass die automatische Facebook-Gesichtserkennung gegen die Datenschutz-Richtlinien in Europa verstößt.
Der US-Konzern „Facebook“ hat sein europäisches Hauptquartier in Irland, daher ist die irische Datenschutzbehörde für die Kontrolle von Facebook in Europa zuständig.

Die Initiative „Europe versus Facebook“ ist mit dem Vorgehen der Iren nicht zufrieden, da die Datenschützer Daten und Informationen zurückhalten würden. In dem Beitrag „europe-v-facebook: Schwere Vorwürfe gegen irische Datenschutzbehörde“ von heise-online und in der Pressemitteilung von „Europe versus Facebook“ werden die Vorwürfe der mangelhaften Kommunikation konkretisiert.

Fazit: Ein Dank an die kritischen und mutigen Jurastudenten, Facebook muss sich in Europa etwas wärmer anziehen und das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

Bettina Wurche

 

 

 

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