Die bvmd (Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V.) verabschiedet zu wichtigen Themen des Medizinstudiums Positionspapiere.
Eines davon ist behandelt die „Weiterentwicklung akademischer Lehrmedizin“ – ein für alle Medizinstudierenden essentielles Thema.
Zentrale Punkte des Positionspapiers sind:
1. Weiterentwicklung der Ausbildungskonzepte
„[…] Die voranschreitende Entwicklung des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) unterstreicht den aktuellen Bedarf eines Umdenkens und einer entsprechenden Umstrukturierung derzeitiger Curricula.
Zur langfristig erfolgreichen Realisierung des NKLM, sowie einer sinnvollen Implementierung dessen in die Lehre ist der fortlaufende Prozess der Weiterentwicklung der lokalen Curricula essentiell. […]“.
2. Überdenken der Curricula
„Die bvmd begrüßt die Implementierung einer stärkeren Praxisorientierung einer klinischen Ausbildung, sieht jedoch weiteren Handlungsbedarf. Studierende solltenverstärkt durch entsprechende Lehrformen auf die praktischen Herausforderungen ihrer späteren ärztlichen Tätigkeit vorbereitet werden. Die bvmd hält es darüber hinaus für essentiell die Lehrinhalte laufend an aktuelle Standards aus der klinischen Praxis anzupassen um stets eine zeitgemäße Ausbildung sicherzustellen. […]“.
3. Modernisierung von Lehrformaten und –materialien
„3.1. Didaktische Modernisierungen in der Lehre Nicht nur in den verschiedenen Modellstudiengängen werden seit Jahren alternative, innovative Lehrformate als Ersatz oder Unterstützung von Frontalvorlesungen erfolgreich etabliert und evaluiert. Auch die Anpassung der Prüfungsformate an die Lehrformate nach „assesment drives learning“ Konzepten stellt in den Augen der bvmd einen grundlegenden Schritt in der Optimierung der Medizindidaktik da.
Ein zusätzliches Problem bei der Etablierung innovativer Lehrkonzepte kann darin liegen, dass Lehrformate der Dozenten nicht regelmäßig den Transfer der aktuellen Studienlage der Ausbildungsforschung an den aktuellen Wissensstand bieten.
Die bvmd unterstützt daher die Forderung nach regelmäßigen und praxis-orientierten Dozentenweiterbildungen und eine nationale Kooperation auf diesem Gebiet, um ein möglichst vielfältiges Weiterbildungsangebot zu ermöglichen.
3.2. Technische Modernisierungen in der LehreDie bvmd spricht sich auch für die Etablierung sinnvoller technischer Modernisierungen und ihre Einbettung in Vor- und Nachbereitungen von Vorlesungen, Seminaren und Prüfungen aus. Die Technik soll dabei nicht das reelle Betreuungsverhältnis zwischen Dozierenden und Studierenden beeinträchtigen, sondern unterstützen.
Das Ziel sollte eine ausgewogene und flexible Mischung verschiedener Lehrformate nach dem Konzept des blended learning (s.u.) sein. In der technischen Versiertheit der heutigen Studierenden liegt die Chance, mit benutzerfreundlichen und innovativen Lerntechnologien auf große Akzeptanz zu stoßen […].“
(Blended learning: Übersetzt „integriertes Lernen“, bedeutet dieses Konzept eine didaktisch sinnvolle Kombination von Frontalveranstaltungen mit modernen Möglichkeiten des e-Learnings. Bei dieser Lernform werden verschiedene Lernmethoden, Medien sowie lerntheoretische Ausrichtungen miteinander kombiniert.)“
Lesen Sie das vollständige Positionspapier der bvmd zur „Weiterentwicklung akademischer Lehrmedizin“.
Lesen Sie auch das “Positionspapier zur EU Richtlinie” zur europaweiten Anerkenneung von Medizin-Abschlüssen.
Bettina Wurche