Seit dem 01.11 ist das Amt des Studiendekans auf vier Schultern verteilt:
Herr Prof. Dr. Nürnberger wurde wieder gewählt und wird sich in seiner Arbeit als Studiendekan künftig auf den vorklinischen Studienabschnitt konzentrieren.
Herr Prof. Dr. Dr. Sader ist als Studiendekan für den Aufgabenbereich des klinischen Studienabschnitts verantwortlich.
Unser neuer 2. Studiendekan ist nun seit einigen Wochen im Amt.
Wie fühlt sich das neue Amt an?
Welche Aufgaben sind zurzeit besonders wichtig?
„PULS.“ hat im Interview nachgefragt.
Interview mit Herrn Prof. Dr. Dr. Sader:
„PULS.“: “Herr Prof. Dr. Dr. Sader, Sie sind nun seit dem 01.11.2010 Studiendekan für den vorklinischen Studienabschnitt. Was hat Sie bewogen, für das Amt zu kandidieren?“
Herr Prof. Dr. Dr. Sader: „Ich bin u a. deshalb aus der Schweiz zurück nach Deutschland gekommen, weil ich in Zeiten der Veränderung gerade auch die universitäre Lehre an einer deutschen Fakultät aktiv mitgestalten wollte. Die Ausbildung junger Medizinerinnen und Mediziner ist mir sehr wichtig und macht viel Spaß. Ich habe in meinem Fachgebiet schon viele Projekte, die unmittelbar mit der Lehre zu tun haben, angestoßen. So waren wir z. B. von Anfang an beim OSCE dabei. Ein anderes Lehr-Projekt ist das multimediale CranioOnline, das wir in München und Basel entwickelt und bereits testweise in der Zahnmedizin eingesetzt und evaluiert haben.“
„PULS.“: “Was ist Ihr besonderes Anliegen als Studiendekan?“
Herr Prof. Dr. Dr. Sader: „Ich möchte, wie bereits gesagt, in der universitären Lehre aktiv mitwirken. Ein Schwerpunkt dabei wird die multimediale Lehre sein.
Mein Fachgebiet, die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist ein hochgradig interdisziplinäres Gebiet: Für Fachärzte der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist in Deutschland die Doppelapprobation vorgeschrieben, das bedeute eine bereits von Hause aus besonders enge Verknüpfung von Human- und Zahnmedizin. Von daher ist mir das stark vernetzte Lernen über mehrere Fachdisziplinen vertraut und auch sehr wichtig. Das möchte ich noch weiter ausbauen.“
„PULS.“: „Was halten Sie vom Standort Frankfurt verglichen mit anderen Universitäten? Was ist hier besonders gut?“
Herr Prof. Dr. Dr. Sader: „Ich habe in Bonn, Köln sowie Düsseldorf studiert und dadurch schon drei verschiedene Universitäten kennen gelernt. Später habe ich in München und Basel gearbeitet. Dadurch kann ich mehrere Studienstandorte aus eigener Erfahrung vergleichen. Am Fachbereich Medizin in Frankfurt gibt es einige sehr gute Ansätze: Die Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen, also das interdisziplinäre Arbeiten, ist schon ganz gut. Ein weiterer sehr guter Ansatz ist die Einrichtung der Arbeitsstelle für Individuelle Studienbegleitung.
Ein familienfreundliches Studium ist ein Aushängeschild unseres Fachbereichs. Diese guten Ansätze sind allerdings noch nicht optimal umgesetzt, da müssen wir noch nachbessern.“
„PULS.“: „Und was fällt Ihnen am Studienstandort Frankfurt als besonders schlecht auf?“
Herr Prof. Dr. Dr. Sader: „Die Atmosphäre ist hier auf dem Campus schon sehr schlecht. Der Umgang mit den Studierenden ist alles andere als gut. Das muss unbedingt anders werden, in anderen Fakultäten wird es besser vorgemacht.
Daneben gibt es starke organisatorische Probleme, an denen wir unbedingt arbeiten müssen. Besonders große Probleme treten im Bereich des klinischen Studienabschnittes auf und darum werde und soll ich mich besonders kümmern.“
„PULS.“: „Was haben Sie in den ersten Wochen Ihres Amtes erlebt? War etwas Unerwartetes dabei?“
Herr Prof. Dr. Dr. Sader: „Wirklich Unerwartetes ist nicht passiert. Ich wusste schon recht genau, worauf ich mich einlasse. Das Amt des Studiendekans ist sehr, sehr zeitaufwändig. Dazu gehört beispielsweise, mit vielen verschiedenen Personenkreisen zu sprechen, um Entscheidungen und Prozesse transparenter zu gestalten. Die Mitwirkung der Studierenden ist mir dabei sehr wichtig. Darum habe ich mir von Anfang an regelmäßige Treffen mit den Studierendenvertretern, also Mitgliedern der Fachschaft, gewünscht.“
„PULS.“: „Herr Prof. Dr. Dr. Sader, wir danken Ihnen für das Gespräch.“
Das Gespräch führte „PULS.“-Redakteurin Bettina Wurche