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Medizinstudium: „Industrielle Interessen und rationale Arzneitherapie“

Der SPON-Beitrag „Pharma-Firmen an der Uni: Künftige Ärzte trainieren ihr Lobby-Immunsystem“ beschäftigt sich mit der zunehmenden Beeinflussung der Pharmaindustrie auf die medizinische Lehre.
Bei Ärzten und Studierenden regt sich immer mehr Widerstand gegen diese gängige Praxis der Beeinflussung. Darum gibt es zunehmend Lehrveranstaltungen, um die Studierenden aufzuklären und gegen diese Beeinflussung zu wappnen.
Im Modellstudiengang an der Charité in Berlin wird seit einigen Jahren die Lehrveranstaltung „Advert retard® – industrielle Interessen und rationale Arzneitherapie“ angeboten.

In diesem Wahlpflichtfach beschäftigen die Studierenden Fragen nach wie „Welche Techniken beeinflussen die Verschreibungspraxis?“, „Analyse von Werbestrategien in medizinischen Journalen“, „7. Neue Marketingstrategien (Phase IV-Studien“ ambulant, Umfragen, Experteninterviews etc)“ und der Tatsache, dass Patienten und Selbsthilfegruppen immer häufiger die Zielgruppe von Pharmaunternehmen sind. Außerdem wird gemeinsam erarbeitet, wie die angehenden Ärztinnen und Ärzte unabhängige und vertrauenswürdige Informationsquellen finden können.
Lehrveranstaltungen wie „Advert Retard“ werden zunehmend auch an anderen medizinischen Fachbereichen eingeführt.

Bettina Wurche

 

 

 

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