- Die Frankfurter Medizin-Sommerschule 2010 fand vom 17.07.2010 – 24.07.2010 in Aigen (Österreich) statt.
- „Was ist das Besondere an dieser Frankfurter Medizin-Sommerschule?Was haben die Studierenden davon?“
Der folgende Bericht basiert auf einem Gespräch mit Herrn Dr. Bonzelius, dem Organisator der Frankfurter Medizin-Sommerschule (FMSS).48 Stunden Kurs, 55 Studis, 14 Dozenten, 1 Ziel: durchs Physikum kommen!
Lernen in kleinen Gruppen ist ein beträchtlicher Gegensatz zum normalen Medizinstudium, in dem bis zu 400 Wissenswillige im Hörsaal sitzen.
Die Summer School bietet genau das an: konzentriertes und konsequentes Lernen in kleinen und hoch motivierten Lerngruppen.
Die fremde Umgebung und die Rund-um-glücklich-Versorgung (Vollpension) erlauben die Konzentration auf das Lernen ohne die Störungen des Alltags. Die geringe Anzahl der Teilnehmer ermöglicht den intensiven direkten Austausch mit den Dozenten: Es gibt viel Raum für Nachfragen, nicht nur während des Kurses, sondern während des gesamten Tages. Das Freizeitprogramm und die frische Luft erleichtern die Regeneration und führen dazu, dass der Lernstoff sich zwischendurch auch setzt.
PULS.-Lerntipp: Todesangst beim Summer-School-Rafting lässt das Physikum auf einmal viiieeel weniger schlimm erscheinen. ( ( ; Die Red.).
Ablauf und Inhalte der Sommerschule
Der Kurs ist eine standardisierte Unterweisung für Studierende in der Physikums-Vorbereitung, die sich an den tatsächlichen Anforderungen der Prüfungen (nach IMPP-Fragen-Katalog) orientiert.
Der interaktive Unterricht bereitet die teilnehmenden Medizin-Studierenden umfassend und nachhaltig auf die kommende Physikumsprüfung vorbereiten. Die Dozenten haben dazu eigene Multiple-Choice-Fragen entworfen, die sich sehr eng an den IMPP-Fragen orientieren, mit diesen aber nicht identisch sind.
„Während des Kurses werden fast 900 Multiple Choice-Fragen bearbeitet!“ sagt Herr Dr. Bonzelius.
Dabei geht es nicht nur um das Kreuzchen an der richtigen Stelle, sondern auch um die Vermittlung von Zusammenhängen und Hintergrundwissen. Und die FMSS-Fragen sind noch etwas härter als die echten IMPP-Fragen: manchmal sind alle Lösungen richtig oder auch keine.
Die Sommerschule richtet sich an alle engagierten Studierenden. Alle Studierenden, die sich auf das Physikum vorbereiten (4. Semester) können sich bewerben.
Die Auswahl der Teilnehmer erfolgt über
- ihre Noten
- ihr persönliches Engagement.
Wenn Sie sich für die Summer School interessieren, sollten Sie sich unbedingt bewerben!
Was kann das „Alpen-Repetitorium“ (FMSS) leisten?
Studierende können diese einwöchige Sommerschule nutzen, um den Stoff für das Physikum komprimiert zu wiederholen und die eigenen Lücken zu erkennen. Das besondere ist, dass die Dozenten auch außerhalb des Kurses für weitere Fragen zur Verfügung stehen. „Diese Gesprächsbereitschaft der Dozenten wird von den Studierenden in jedem Jahr stark genutzt.“ meint Herr Dr. Bonzelius.
Ergebnisse des „Alpen-Repetitoriums“ (FMSS)
Die FMSS war zunächst das einzige Repetitoriums-artige Angebot für Mediziner in Frankfurt. Die Teilnehmer des Seminars haben durch diese intensive Wiederholung offenbar bei den M1-Prüfungen erhebliche Vorteile:
Ihre Ergebnisse liegen durchschnittlich ca 10 Punkte über dem Frankfurter Durchschnitt und über dem Bundes-Durchschnitt. Ihre Durchfallquote liegt weit unter dem Durchschnitt.
Diese spezielle Form der Physikums-Vorbereitung scheint also tatsächlich zu einer echten Verbesserung der Prüfungsergebnisse zu führen.
Mittlerweile ist auch von mehreren Instituten erkannt worden, dass eine Unterstützung der Studierenden bei der Physikumsvorbereitung sehr sinnvoll ist. Die Vorbereitung auf diese wichtige Prüfung fließt nun zunehmend in die Curricula ein, z. B. in der Anatomie und Physiologie.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der FMSS ist, dass Studierende die Möglichkeit haben, ein Vertrauensverhältnis zu Dozenten aufzubauen, was im normalen Universitätsbetrieb nicht möglich ist. Diese Form eines Netzwerks ist sehr wertvoll, z. B. bei der Suche nach HiWi-Stellen oder Promotionsthemen.
Finanzierung
„Die Frankfurter Medizin-Sommerschule ist eine non profit-Veranstaltung. Der Unkostenbeitrag beträgt ca. 330 Euro und beinhaltet Busreise, Unterkunft im Dreibettzimmer, Vollpension, Kurs- und Freizeitprogramm (ohne Rafting).“
Die restlichen Kosten werden vom Verein getragen und über Spenden eingeworben.
Die Dozenten arbeiten natürlich unentgeltlich, viele nehmen sich dafür sogar extra Urlaub.
Mehr Informationen finden Sie hier.
„PULS.“ bedankt sich für das Gespräch mit Herrn Dr. Bonzelius.
bw