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Lernhilfe: Erfolgsgeschichte DEFI

Studierende wissen aus eigener Erfahrung gut darüber Bescheid, welche Lernunterstützung benötigt wird, welche Themen ausgebaut werden sollten und welche Methoden besonders geeignet sind. Oftmals ist es vor allem eine Frage der Organisation, das vorhandene Material zu sammeln und besser zugänglich zu machen.
DEFI ist solch ein besonders erfolgreiches studentisches Projekt, von dem heute alle Studierenden des FB 16 profitieren.

DEFI ist kein Service des Fachbereichs/der Uni, sondern eine studentische Eigeninitiative.“ (Zitat DEFI-Team).
Damit DEFI funktioniert und aktuell bleibt, ist die Beteiligung alles Studierenden gefragt. Das Projekt lebt von den Beiträgen aller Studierenden! „Der DEFI-Server – fachschaftsunabhängig – von Studenten für Studenten.

Er bietet euch Studenten die Möglichkeit einfach, schnell und zuverlässig Daten rund ums Medizinstudium mit euren Kommilitonen auszutauschen. Hier findet Ihr Alles von Altklausuren über Vorlesungsmitschriften bis hin zu selbstgebastelten Skripten. Der DEFI-Server ist nur für Studenten gedacht, Lehrende haben keinen Zugriff auf diesen Server.“

DEFI ist autark. Das HRZ betreut den Server, alles andere macht das kleine und schlagkräftige DEFI-Team selbst.“ (Zitat DEFI-Team).
DEFI ist im Jahr 2008 von SeLF (studentische eLearning-Förderung) ausgezeichnet worden, wir hatten bereits darüber berichtet.

Interview mit Herrn Feichtinger am 28.04.10:

PULS. im Interview mit Torsten Feichtinger.
Herr Feichtinger ist ein Gründungsmitglied der ersten Stunde.

PULS.: Wie ist DEFI entstanden?
T. F.: „DEFI entstand ursprünglich 2005 aus einer Initiative von Studenten aus dem klinischen Studienabschnitt. Damals noch auf dem als „BSCW“ bekannten System.
Seitdem hat sich viel getan.Mit 8 Personen wurde das erste SeLF-Projekt beantragt.Seit 2008 gab es dann offiziell DEFI, das 2008 SeLF-Fördermittel erhalten hat.
Von diesen Fördermitteln wurden technische Geräte angeschafft.
Die SeLF-Förderung hat dem DEFI-Projekt viel gebracht, vor allem die Zusammenarbeit mit dem Hochschulrechenzentrum wurde seit dem intensiviert und ausgebaut. U. a. mit einem eigenen Server. Viele andere Dinge werden auf dem sehr kleinen Dienstweg geregelt, bei Problemen gibt es immer schnelle und kompetente Hilfe. Herr Prof. Krömker & Herr Müller von dem SeLF Team haben das Projekt ganz persönlich sehr stark unterstützt und bei einigen Problemen tolle Hilfe geleistet.“

PULS.: Wie viele Personen arbeiten im „Team DEFI“?
T. F.: Bei DEFI arbeiten heute 7 Mitarbeiter. Von denen sind 2 im PJ und fallen dadurch zurzeit  aus.
Darum bräuchten wir jetzt dringend neue Leute! Daher sind wir über jeden Studenten der sich am Projekt beteiligen möchten sehr froh.

PULS.: Wer kann bei DEFI mitarbeiten?
T. F.: Kooperation braucht viele Talente. Jeder kann bei DEFI mitmachen. Natürlich benötigen wir technisches Knowhow. Wir benötigen daneben aber auch Leute mit PC-Interesse und organisatorischem Talent. Die bei der Arbeit dann einfach weiter dazulernen, wir bieten also ein regelrechtes „Training-on-the-Job“.

PULS.: Wie viele Zugriffe verzeichnet ihr Server?
T. F.: Das hängt z. B. davon ab, ob gerade Klausuren anstehen oder aber jeder gerade im Urlaub ist. Vor Prüfungen steigt die Anzahl der Zugriffe natürlich immer stark an. Das können dann 2000 bis 3000 pro Tag sein.

PULS.: Was bringt Ihnen DEFI für Sie persönlich?
T. F.: Mir macht es einfach Spaß meinen persönlichen Beitrag zur Uni beizusteuern. Das Schließen einer Lücke im Studium durch einen Lehrmittelserver, wie es ihn an anderen Universitäten standardmäßig gibt, ist ein positiver Beigeschmack. Ich bin persönlich kein Freund einer vielleicht zum Teil vorherrschenden Ellenbogenmentalität.
DEFI zeigt an dieser Stelle, dass es auch anders geht.

PULS.: Gibt es Dozenten, die besonders gute Arbeitsunterlagen für Studis gemacht haben?
T. F.: Der Pathologe Dr. Engels (der leider nicht mehr im FB FfM ist) hat uns sehr gute digitale Dateien der Vorlesung geliefert und war daran interessiert, dass die Studis lernen und verstehen und auch nach der Vorlesung Materialien zum lernen haben.
Herr Dr. Ehrlich (Innere Medizin) stellt auf der Website des Zentrums für Innere Medizin ein sehr gutes Kardiologie-Script bereit, das inzwischen auch auf dem DEFI zum Download bereitsteht.
Beide e-Unterlagen sind qualitativ hochwertig und äußerst hilfreich für die Studierenden.Zudem haben viele andere Dozenten ebenfalls gute Unterlagen herausgegeben.

PULS.: Was könnten Lehrende noch verbessern?
T. F.: Wir bekommen oft zu hören: „Wir stellen die Folien ins Netz.“ Das wird dann leider nicht getan und die Studis stehen dann ohne Folien o.ä. da. Obwohl es für das Lernen in allen Fächern sehr hilfreich wäre.Außerdem sind Präsentationen manchmal mit dunklem Hinter- und hellem Vordergrund. So werden die Präsentationen dann auch ins Netz gestellt. Viele Studis drucken sich die Folien zum Arbeiten aus. Solche Folien sind schlecht auszudrucken und gehen zu Lasten der Druckerpatronen. Gerade nachdem das Druckguthaben für Studierende ersatzlos gestrichen wurde, ist dies besonders ärgerlich.
Es würde uns sehr helfen, wenn die Lehrenden ihre Folien auch wirklich ins Netz stellen oder uns, z.B. wie eMail, zur Verfügung stellen und dunkle Schrift auf hellem Hintergrund benutzt wird. So käme der DEFI ein Stück näher an das Ziel eine zentrale Anlaufstelle für alle Studierende, gleich welchen Semesters, zu sein.

PULS.: Was könnten die Studierenden verbessern?
T. F.: DEFI ist kein Service des Fachbereichs/der Uni, sondern eine studentische Initiative. Das wird leider immer wieder vergessen. Wir würden uns für die Zukunft wünschen, das die Bereitschaft unter Studierenden, Unterlagen wie z.B. Vorlesungsmitschriften (die die meisten sowieso erstellen), hochzuladen steigt und dass wir neue Mitarbeiter für unser Team finden.

PULS.: Was wünschen Sie sich für DEFI für die Zukunft?
T. F.: Eine Stelle am FB 16, die IT-Hilfe anbietet. DEFI wird von vielen Studis als IT-Beratungsstelle genutzt und kann das nicht leisten. Schließlich arbeitet DEFI ehrenamtlich und ist personell sowieso schon unterbesetzt.

PULS.: Herr Feichtinger, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen mit DEFI weiterhin viel Erfolg!

Torsten Feichtinger (DEFI), Bettina Wurche (PULS.)

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