„PULS.“ ist im Gespräch mit Prof. Dr. Koch (Leiter der Abteilung für Glaskörper- und Netzhaut-Chirurgie), Dr. Krüger
(Oberarzt der Abteilung für Glaskörper- und Netzhaut-Chirurgie) und Herrn Dr. Wagner (VRmagic) in die Virtuelle Realität des Eyesi-Simulationssystems eingetaucht und wird in einer Reihe von Beiträgen über dieses faszinierende Ausbildungsmodul berichten.
„Netzhaut ist nicht Blinddarm“
In der Abteilung für Glaskörper- und Netzhaut-Chirurgie der Augenklinik steht der hintere Bereich des Auges im Fokus: das Corpus vitreum (Glaskörper) und die Retina (Netzhaut). Die Behandlung der Erkrankungen im sogenannten vitreoretinalen Bereich erfolgt meistens über chirurgische Eingriffe.
Die Abteilung für Glaskörper- und Netzhaut-Chirurgie der Uniklinik Frankfurt bildet junge Mediziner/innen zu Augenchirurgen aus.
Da die Instrumente einen Durchmesser von weniger als 1 mm haben, handelt es sich um Mikrochirurgie.
In der Ausbildung zum Augenchirurgen stellen sich deshalb zunächst zwei grundlegende Fragen:
1. Eignet sich ein junger Mediziner überhaupt für mikrochirurgisches Arbeiten?
2. Wie trainiert man mikrochirurgisches Arbeiten?
Das Eyesi-Simulationssystem: Diagnose und Therapie
Herr Prof. Dr. Koch ist die Begeisterung für sein Fach und die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses deutlich anzumerken. Darum beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit der Optimierung der Auswahl sowie Aus- und Weiterbildung von Augenchirurgen. Für die erfolgreiche mikrochirurgische Arbeit braucht es besondere Voraussetzungen. Derartige mikrochirurgische Eingriffe an einem so sensiblen Organ wie dem Auge erfordern, neben den Fachkenntnissen, auch eine ruhige Hand und ein gutes dreidimensionales Sehvermögen. Wie Herr Dr. Krüger, der Oberarzt treffend formuliert: „Netzhaut ist nicht Blinddarm“.
Beide betonen, dass eine derartige Eignung möglichst frühzeitig im Studium festgestellt werden sollte: Wenn man erst in der Facharztausbildung herausfindet, dass man keine ausreichend ruhige Hand für einen Augenchirurgen hat, sind schon zuviel Ausbildungszeit und -kosten investiert worden.
Das Training der manuellen Fertigkeiten anhand der verschiedenen Krankheitsbilder ist die Grundlage erfolgreichen Operierens.
Wie aber kann ein solches Training an dem sensiblen Organ „Auge“ aussehen?
Hier waren neuartige und realistische Simulationssysteme, die sowohl die visuellen als auch die manuellen Fähigkeiten trainieren, gefragt.
Herr Prof. Dr. Koch war durch die Kombination seiner besonderen Fähigkeiten prädestiniert, in der Ausbildung von Augenchirurgen neue Lösungen zu erarbeiten: Er hat nicht nur hervorragende medizinische und fachdidaktische Fähigkeiten, sondern ist darüber hinaus auch noch technisch sehr interessiert. So kam es zu einer intensiven und langjährigen Zusammenarbeit mit der Firma VRmagic und dem Eyesi-Projekt.
Am Ende stand das Eyesi-Simulationssystem mit dem Eyesi Ophthalmoskop für die Diagnose und Eyesi Chirurgie für die Therapie.
Zum Eyesi-Simulationssyytem folgen in den nächsten Tagen drei weitere Beiträge.
Lehre mit Auszeichnung
Für dieses hervorragende Projekt in der medizinischen Ausbildung sind Herr Prof. Dr. Koch und seine engagierte Arbeitsgruppe am 13.12 mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre ausgezeichnet worden.
„PULS:“ hatte darüber berichtet:
Der Hessische Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre geht an Prof. Dr. F. Koch und seine Arbeitsgruppe
bw
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