„PULS.“ ist das Online-Magazin der Medizin Studierenden der Goethe-Universität. Für Akademiker, die hart für ihre akademischen Abschlüsse arbeiten ist die Plagiats-Affäre um den amtierenden Verteidigungsminister Herrn zu Guttenberg eine Verhöhnung ihrer Leistung.
Darum bringt „PULS.“ heute den offenen (Beschwerde-)Brief von Doktorandinnen und Doktoranden zur Causa Guttenberg an Frau Bundeskanzlerin Merkel mit einem Geleitschreiben von Herrn Prof. Dr. H. Christof Müller-Busch, des ehemaligen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin.
Sie haben die Möglichkeit, den Offenen Brief an die Bundeskanzlerin online zu unterzeichnen und sich dem bundesweiten Protest der Doktoranden und Promovierten anzuschließen.
Die „PULS.“-Redaktion betont nochmals, dass diese Aktion nicht parteipolitisch gefärbt sondern überparteilich ist!
bw
Anschreiben von Prof. Dr. H. Christof Müller-Busch:
“Liebe akademische Freundinnen und Freunde,
Ich sende Ihnen untenstehend den Link zu einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin zum politischen Umgang mit der Dissertation Karl Theodor zu Guttenbergs. Wenn auch nur ein Prozent-Bruchteil der auf www.guttenplag.de verzeichneten Verstöße gegen die Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens sich als richtig erweist, muss hier von einer bewussten Täuschung Guttenbergs ausgegangen werden. Der Verteidigungsminister hat also wiederholt Öffentlichkeit und Parlament belogen und tut dies noch immer. Ein solches Verhalten darf – um der politischen und wissenschaftlichen Kultur willen – aus meiner Sicht nicht ohne Folgen bleiben.
Ich weise dabei ausdrücklich darauf hin, dass mein Engagement keinerlei parteipolitischer Bindung und keinen parteipolitischen Interessen folgt, und dass ich persönlich die unvermutete Wendung der Karriere Karl-Theodor zu Guttenbergs außerordentlich bedaure.
Hier nun der Link zum Offenen Brief:
http://offenerbrief.posterous.com/causa-guttenberg-offener-brief-von-doktoranden
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. H. Christof Müller-Busch
PS:
Beispiele für die gravierendsten Verstöße habe ich Ihnen auf der Grundlage der “guttenplag”-Recherchen nachfolgend nochmal aufgelistet. Wobei natürlich ausdrücklich zu vermerken ist, dass jeder “guttenplag”-Nachweis noch einer wissenschaftlichen Überprüfung durch Autopsie der jeweiligen Originalquellen bedarf:
- http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Seite_016/Differenzen (großflächige stilistische und verschleiernde Anpassungen)
- http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Seite_015 (Anpassung der Jahresdifferenz zwischen Original und Dissertation)
- http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Seite_310ff (Streichung des Original-Autorenkürzels “St.S.” – Stefan Schieren – im Absatz “Besondere Aufmerksamkeit…”)
- http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Seite_115 (Löschung der im Original enthaltenen Quellengabe und der dort noch verwendeten Anführungsstriche)
Für diese mutmaßlichen Verstöße ist eindeutig der auf dem Dissertationsdeckblatt genannte Autor verantwortlich. Die Frage nach einem eventuellen “Gostwriter” mag für Biographen interessant sein, sie ist aber in der gegenwärtigen wissenschaftlichen Auseinandersetzung vollkommen belanglos und – da nach wie vor rein spekulativ – nicht zielführend.”
(Prof. Dr. H. Christof Müller-Busch)