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Ethik: Grabstätte für die Körperspender auf dem Frankfurter Hauptfriedhof

Seit 2003 werden die Überreste der Körperspender für die Anatomie-Kurse der Frankfurter Medizinstudierenden in einer feierlichen

Grabstätte der Körperspender, Frankfurter Hauptfriedhof

Grabstätte der Körperspender, Frankfurter Hauptfriedhof

Zeremonie auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt. Damals hatte das Anatomische Institut die Patenschaft der Grabstätte einer erloschenen Frankfurter Aristokratenfamilie auf dem historischen Friedhof übernommen.
Diese Grabmalpaten übernehmen die Pflege einer Grabstätte und erwerben damit das Recht, sich selbst dort beisetzen zu lassen. Für die Pflege und Erhaltung dieser denkmalgeschützten Grabstätten werden seit 1997 Paten gesucht. Die Grabstätte für die Körperspender der Frankfurter Anatomie ist das Gewann 308-313, es liegt an einer der großen alten Mauern. „Gewann“ ist die alte Bezeichnung für ein bestimmtes Flurstück und wird auf diesem historischen Friedhof für die örtliche Zuordnung der Grabstätten benutzt.
Auf dem idyllischen Frankfurter Hauptfriedhof mit seinem alten Baumbestand gibt es heute etwa 250 denkmalgeschützte Grabdenkmäler, manche gehörten Familien, die heute erloschen sind. Der Frankfurter Hauptfriedhof ist eine historische Stätte, er wurde 1828 eingeweiht.
Heute ist der gepflegte Garten mit dem klassizistischen Portal ein „Garten des Gedenkens“ und eine der größten innerstädtischen Grünflächen Frankfurts.

„Paulinchen und andere Prominente des Frankfurter Hauptfriedhof
„Vor allem in den älteren Teilen des Friedhofs ist so mancher berühmte Name zu entdecken:
Hier ruhen u. a. der Lokalpoet Friedrich Stoltze und die Volksschauspielerin Liesel Christ, die Schriftstellerinnen Dorothea Schlegel und Ricarda Huch, Goethes “Suleika” Marianne von Willemer, sowie die Philosophen Arthur Schopenhauer und Theodor W. Adorno, dessen 100. Geburtstag in 2003 gedacht wurde.
Eines der meistbesuchten Gräber ist das von “Paulinchen”.
“Pauline Schmidt” steht auf dem schlichten Kreuz aus weißem Marmor. Sie war das Vorbild für die Figur in der “gar traurigen Geschichte mit den Streichhölzern” aus dem weltberühmten Kinderbuch “Der Struwwelpeter” von Dr. Heinrich Hoffmann.
Dessen letzte Ruhestätte, die Familiengrabstätte Hoffmann-Donner, befindet sich an der alten Friedhofsmauer.“
Diese und andere Geschichte(n) des Frankfurter Hauptfriedhofs können Sie hier nachlesen.

Bettina Wurche

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