Artikelformat

Forschung: Schon wieder Schoko-Forschung

Regelmäßig gibt es neue Forschungsergebnisse zu den vielen Vorzügen von Schokolade: Sie ist gut fürs Herz, bringt das Gehirn auf Touren (jedenfalls bei Schnecken) und macht einfach glücklich. („Forschung: Schokolade macht Schnecken schlauer“, „SCHOKooo-LA-DE – lecker und gesund?“).
Das sind sehr viele Gründe, sich die braune Kakao-Schleckerei oft und gern auf der Zunge zergehen zu lassen. Die pharmazeutisch

Kakaotasse

Kakaotasse

wirksamen Wunderstoffe gehen natürlich auf den Hauptbestandteil der Schokolade zurück, den Kakao mit seinem Theobromingehalt.
Besonders gern schreiben Forscher, dass Schokolade gar nicht wirklich dick macht.
Das kann die „PULS.“-Redaktion nicht bestätigen, der (nichtklinische) Selbstversuch kam leider zu einem anderen Ergebnis. Da Schokolade zu einem erheblichen Teil aus Zucker und Fett besteht, ist ein hoher Nährwert impliziert.

Eine Publikation aus dem Oktober 2012 kommt zu dem Ergebnis, dass es in Ländern mit hohem Schokoladenkonsum mehr Nobelpreisträger gibt. Die einzige Ausnahme davon sei Schweden: „Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 6,4 Kilogramm Schokolade pro Jahr hätte das Land Messerlis Rechnung zufolge eigentlich 14 Nobelpreisträger hervorbringen müssen, in Wahrheit sind es aber 32.“ schreibt der Standard dazu.

Jetzt kam noch eine Publikation im Journal of Sensory Studies heraus: Die positive Wirkung von Schokolade in flüssiger Form (Trinkschokolade) lässt sich sogar noch durch die Wahl der Tassenfarbe verstärken.
“The colour of the container where food and drink are served can enhance some attributes like taste and aroma,” sagt Betina Piqueras-Fiszman (Polytechnic University of Valencia). Sie und ihr Kollege und Charles Spence (University of Oxford) haben 57 Probanden heiße Schokolade trinken lassen – aus vier verschiedenen Tassentypen. Die Plastiktassen waren gleich groß, innen weiß und hatten weiße, beige, rote oder orange Außenseiten.
Die Probanden hatten angegeben, dass Ihnen die Schokolade aus der beige-farbenen Tasse süßer und aromatischer vorkam (Betina Piqueras-Fiszman, Charles Spence. “The influence of the color of the cup on consumers’ perception of a hot beverage”. Journal of Sensory Studies 27 (5): 324–331, 2012).

Insgesamt stellt sich schon die Frage, warum so viele Mediziner, Chemiker, Pharmazeuten und andere Wissenschaftler an Schokolade forschen.

Dazu haben wir folgende Arbeitshypothesen aufgestellt:

  • Diese Forschungen entstehen in der Frühstücks- bzw. Mittagspause.
  • Viele Wissenschaftler sind schwer schokoabhängig und schreiben dann auch über dieses Thema am liebsten.
  • Die Forschungen werden von der Schoko-Industrie gesponsert.

Was meinen Sie dazu?

Haben Sie weitere Vorschläge?

Falls Ihnen spontan kein Geistesblitz kommt: Vielleicht ist Ihr Schoko-Pegel zu niedrig. Trinken Sie einen Kakao oder essen Sie ein Stückchen Schokli – dann fällt Ihnen sicherlich schnell etwas dazu ein.

Bettina Wurche

Kommentare sind geschlossen.