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Medizinstudium: Studierende aus Yonsei (Republik Korea) in Frankfurt

Auf dem Medizin-Campus Niederrad studieren junge Menschen aus der ganzen Welt. Manche kommen für das gesamte Studium her, andere nur für einen kürzeren Aufenthalt.
Über das ERASMUS-Programm kommen Studierende aus den europäischen Partnerländern nach Frankfurt. Sie sprechen fließend Deutsch und nehmen an den üblichen Vorlesungen, Praktika und Seminaren teil.
Zurzeit wird der regelmäßige Austausch mit exotischeren Ländern außerhalb Europas aufgebaut.

Studierenden-Austausch mit der Republik Korea

Gerade läuft ein Austauschprogramm mit der Yonsei-Universität an. Die Yonsei-Universität ist eine der drei renommiertesten Universitäten der Republik Korea („Süd-Korea“). Selbstverständlich gibt es dort auch eine medizinische Fakultät. Hier finden Sie die Homepage des Yonsei University College of Medicine.
Das Interesse an einem Austausch wird dort schon auf der Webpage signalisiert.

Für die Zukunft ist geplant, deutschen Medizin-Studierenden einen Studienaufenthalt in Yonsei zu ermöglichen. Für das Studium sind unbedingt gute englische Sprachkenntnisse nötig, für die Kommunikation mit Patienten sind koreanische Sprachkenntnisse von Vorteil.
Außerdem sollte man sich unbedingt mit den örtlichen Benimm-Regeln vertraut machen, die sich von den deutschen signifikant unterscheiden.

„PULS.“-Kurz-Interview mit den koreanischen Gästen

Zwischen Januar und März sind 2 Medizinstudentinnen und 5 Studenten aus Yonsei auf dem Campus Niederrad zu Gast.

Gruppenbild-mit-koreanischen-Gaststudenten

Gruppenbild mit koreanischen Gaststudenten

„PULS.“-Redakteurin Bettina Wurche hat ihnen bei einem offiziellen Termin mit ihren deutschen Betreuern einige Fragen stellen können:

„PULS.“: “Was ist der größte Unterschied zwischen dem Medizin-Studium in Yonsei und Frankfurt?”
Gaststudenten: „Die Ärzte tragen Jeans und Sneakers. So eine legere Kleidung wäre bei uns undenkbar.“

„PULS.“: „Wie sieht Ihr Studium hier aus? Womit beschäftigen Sie sich?“
Gaststudenten: „Wir haben direkten Kontakt zu den Patienten. Die Ärzte suchen uns Patienten heraus, die Englisch sprechen, so dass wir mit ihnen direkt kommunizieren können.“

„PULS.“: “Was würden Sie sich für Ihr Studium in Frankfurt am meisten wünschen?“
Gaststudenten: „In Korea haben wir eigene Accounts und Zugang zu allen Patientendaten. Damit können wir selbständig arbeiten. Hier haben wir leider keine eigenen Accounts, so dass wir immer andere Personen um Informationen bitten müssen. Wir würden uns wünschen, dass wir diese Patientendaten selbst abrufen könnten.“

Ein solcher studentischer Zugriff auf die im Computer abgespeicherten Patientendaten ist in Deutschland aus Gründen des Datenschutzes undenkbar (Die Red.)

Der Winter schreckt die koreanischen Gäste übrigens gar nicht, in Südkorea liegt zurzeit auch Schnee.
„PULS.“ dankt den Gaststudenten für das kleine Interview.

Die Laterne der Erleuchtung

Die Laterne von Yonsei

Die Laterne von Yonsei

Vor vielen Jahren hatte es schon einmal einen Austausch zwischen den medizinischen Fakultäten Yonsei und

Frankfurt am Main gegeben.

Aus dieser Zeit stammt die Granitlaterne vor Haus 16 A. Diese traditionelle koreanische Steinlaterne kam 1982 als Geschenk der Yonsei-Universität auf unseren Campus. Solche Laternen haben neben ihrer praktischen Funktion der Beleuchtung auch eine symbolische Bedeutung: Weisheit, Lehre und religiöse Erleuchtung. „Sie sollen daran erinnern, dass die Lehre Buddhas ein Licht in der dunklen Welt des Leids ist.“Ein Symbol der Erleuchtung ist auf einem Universitätscampus auf jeden Fall am richtigen Platz.

Bettina Wurche